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Electroloom – Gibt es bald schon tatsächlich tragbare Kleidung aus dem 3D-Drucker? – Update

Das Entwicklerteam von Electroloom hat vor Kurzem eine Kickstarter Kampagne ins Leben gerufen um ein Gerät vorzustellen, dass ein riesiger Schritt in Richtung maßgeschneiderte, individuelle und vor allem tragbare Kleidung aus dem 3D-Drucker sein könnte.

19.05.2015: Dabei handelt es sich nicht um 3D-gedruckte, eher steife Kunststoffstrukturen wie wir sie unter anderem bei Nervous Systems gesehen haben, sondern um tatsächlich angenehm tragbare Kleidungsstücke aus Stoff.

Das Team aus San Francisco hat bereits 2013 damit begonnen an einem Prototypen zu arbeiten, der auf Elektrospinnen basiert. Flüssige Lösungen werden innerhalb eines elektrischen Feldes in feste Fasern verwandelt und ordnen sich während des Vorgangs auf einer vorab designten 3D Form an, wo sie sich zu einem nahtlosen Stück Stoff verbinden. Den Prozess nennen die drei Entwickler und Studenten der Biomedizintechnik sowie Technischen Informatik Field Guided Fabrication (FGF). Die Idee dafür entstand während ihres Studiums um wurde von der Methode zur Herstellung von Blutgefäßen aus kardiovaskulärem Gewebe abgeleitet.

electroloom_process

 

Und so sieht der FGF Prozess von Nahem aus:

electroloom_process

Die mit dem Electroloom hergestellten Stoff- und Kleidungsstücke sollen sich kaum von herkömmlich gewebten Stoffen unterscheiden:

electroloomJeder könnte so zukünftig über CAD Software individuelle Kleidungsstücke selbst designen.

Bisher wurden Tank-Tops, Röcke sowie ein Beanie mit der Technologie hergestellt. Das dafür verwendete Material besteht aus Nano-Fasern einer Polyester-Baumwoll Mischung. Derzeit gibt es nur weißes Material, es wird aber an verschiedenen Farben sowie weiteren Materialien wie Seiden- und Acrylmischungen gearbeitet.

Im Rahmen der Kickstarter Kampagne ist nun eine begrenzte Anzahl des Developer Kits, dem sogenannten Electroloom Alpha, erhältlich. Ziel des Teams es derzeit noch nicht ein fertiges Produkt auf den Markt zu bringen, sondern Bastler, Designer und andere Begeisterte an der Weiterentwicklung des Electroloom arbeiten und experimentieren zu lassen um letztendlich ein voll funktionsfähiges und verlässliches Gerät präsentieren zu können.

Außerdem sind über die Kampagne auch Stoffmuster, die mit dem Electroloom produziert wurden, erhältlich.

electroloom_kleidung

 

08.03.2016: Update – Electroloom Mini

Während das Entwicklerteam noch an der Finalisierung ihres  Produkts zur Auslieferung an die Unterstützer der Kickstarter Kampagne arbeitet, wurde mit dem Electroloom Mini eine kleinere Ausgabe des 3D-Druckers für Stoff vorgestellt. Damit lassen sich farbige Stücke aus Polyesterstoff in einem Zeitraum von 20 Minuten oder weniger produzieren.

Das Desktopgerät soll dem Team einstweilen als einfach zu transportierbares Demo-System für Messen und Präsentationen dienen. Es wurde ursprünglich entwickelt um neue Materialien und verbesserte Hardware Subsysteme zu testen.

Demo: Electroloom Mini

 

16.08.2016: Update – Startup Electroloom schließt

Nach einem verheißungsvollen Start und einer erfolgreichen Kickstarter Kampagne sowie einer Förderung der National Science Foundation, musste Electroloom sein Unternehmen leider aufgrund fehlender Finanzierung schließen. Dies haben die Gründer vor wenigen Tagen in einer Nachricht in ihrem Blog bekannt gegeben.

“…We suffered a lot of problems and mistakes that led us here, perhaps too many to outline in detail. The reality is that a lot of events factored into our inability to raise: slow technical progress, significant scientific risk, a lack of an MVP, and a poorly defined market opportunity.

Although it is difficult to say goodbye, we recognize that we have learned a great deal. One thing that stands out as obvious from our experience running Electroloom is that people are hungry for and believe in dramatic changes for the apparel industry. Whether it is to help people express themselves creatively through new and powerful design tools, or to help implement more sustainable manufacturing methods, we have seen the emergence of a new segment of people who care about the future of textiles and clothing. We feel quite fortunate to have played a role in this global conversation.”

 

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