3D Druck erobert die Erotikbranche – Fluch oder Segen? Interview mit Marcel Klein

Die Erotikbranche hat viele technische Fortschritte maßgeblich beeinflusst. So setzte sich durch die Unterstützung der Porno-Industrie die VHS Kassette gegenüber Sony´s technisch besseren Betamax Format durch. Wie sieht es im 3D Druck aus?

Vielleicht verhelfen verschiedene Anwendungen einem der vielen Bereiche in der additiven Fertigung zu einem Push. Ein Bereich der sicher auf die eine oder andere Art beeinflusst wird ist der 3D Druck in Farbe und die 3D Full Body Scanner.

Wir haben Marcel Klein, CEO von der memento 3D
manufacture GmbH und Betreiber des eroticart-shop interviewt. Über den eroticart-shop kann man hochwertige Figuren von verschiedensten Erotikstars in mehreren Posen bestellen.

Jakob: 3D gedruckte Erotikstars – Wie bist Du / seid Ihr auf diese Idee gekommen?

Marcel Klein: Die Idee kam uns auf der letzten VENUS im Jahr 2014. Wir hatten gesehen, das es fotorealistische 3D Figuren von Stars gibt und wir wollten das im Erotikbereich etablieren.

Unser erstes Model war Bonnie Rotten aus den USA mit der wir bis heute eine tolle Verbindung haben. Bonnie war die Erste, die uns Ihr Vertrauen geschenkt hat und danach ging es Schlag auf Schlag. Uns war klar, dass das auch im Erotikbereich funktionieren müsste und der jetzige Erfolg gibt uns ja auch recht. Wir werden unser Repertoire noch dieses Jahr massiv erweitern, da wir insgesamt mit den Company`s Wicked Pirctures, OC Modeling und Sylvaria, 3 starke Partner in den USA  gefunden haben.

Hattet Ihr vor dem Start von dem eroticart-shop schon mit 3D Scann und Druck zu tun oder hat euch erst die Idee näher an das Thema gebracht?

Nein, hatten wir nicht. Auch wir mussten uns da erst einmal reinarbeiten und viel lernen. Also erst die Idee und dann das Learning.

Wie schätzt Du das Potential von 3D Druck in der Erotik Branche ein? 

Das Potential ist riesig und wir stehen ganz am Anfang. Wir planen zahlreiche Kooperationen mit diversen Shops aus dem Erotik-Sektor und das weltweit. Unser Produkt ist neu und es ist kein Billigprodukt. Wir kommen gerade erst in der Branche an, aber die Begeisterung ist groß. Erotische Merchandising 3.0 sozusagen.

Und wir werden dieses Jahr zum ersten Mal auch einen Auftritt auf der VENUS Messe hier in Berlin haben. Dort werden wir eine kleine Weltpremiere veranstalten. Die Fans haben zum einem die Gelegenheit sich vor Ort, mit Ihrem Erotikstar live 3D scannen zu lassen und zum anderen können sie sich digital aus unserem Programm Darstellerinnen und auch Darsteller die nicht vor Ort sind aussuchen. Wir bauen dann in der post production digital ihre Figur mit dem Star zusammen. Daraus entsteht dann unser neues Produkt „Me And My Erotic Star“.

Du sprichst von Erotischem Merchandising 3.0 – Siehst du neue Möglichkeiten für Dienstleister und Händler?

Ja gerade durch den 3D Druck und der Fertigung auf Bestellung sind die Möglichkeiten enorm. Wir arbeiten beispielsweise an einem digitalen Konfigurator. Damit kann der Fan sich bald bei uns im Webshop unter eroticart-shop.com  und in interessierten Partnershops, seine eigene Figur gestalten, Farben verändern oder auch Kleidungsstücke aussuchen und wechseln und diese dann direkt seine eigene Kreation bestellen. Wir glauben, dass das die ganze Sache noch viel spannender machen wird. Die Zukunft liegt doch gerade auch im Retailbereich in der Produktkonfiguration und Personalisierbarkeit durch den Kunden. Die Personalisierbarkeit, die durch die die additive Technik erst ermöglicht wird.

Danke für das Interview!