Home Gastbeiträge Willkommen im Material-Dschungel – 3D-Druck aus der Sicht eines Dienstleisters

Willkommen im Material-Dschungel – 3D-Druck aus der Sicht eines Dienstleisters

Pizza aus dem 3D Drucker? Selbst gedruckte Kleidung? Oder Waffen? Alle reden neuerdings vom 3D Druck und seinen erstaunli- chen Möglichkeiten. Einsteigergeräte für den Hausgebrauch sind inzwischen bereits für dreistellige Beträge zu haben und damit im Massenmarkt angekommen. Man kann längst Wetten darauf abschliessen, wann Aldi seinen ersten 3D Drucker anbieten wird. Wie viel mit diesen preisgünstigen Geräten dann aber anzufangen ist, das ist die Frage – erste Testurteile durch Verbraucherorganisa- tionen fielen wenig begeistert aus. Reden wir also lieber von den Geräten, mit denen sich Profis wie wir befassen. Und falls es sich für Sie nicht rechnet, sich so eines selbst anzuschaffen, haben Sie – Vorsicht, Werbung! – ja immer noch die Möglichkeit, auf unser Angebot zurückzugreifen.

3D Druck – wie geht das eigentlich? Einfach einen solchen Drucker bestellen, auspacken, Stecker rein, und dann kommen die Objekte, die man sich erträumt hat, fertig aus dem Drucker? Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Sogar Profis mit mehrjähriger Erfahrung – von denen es heutzutage immer noch nicht gar so viele gibt, aber wir gehören dazu! – müssen immer wieder aufs Neue tüfteln und ausprobieren, Fehlschläge einstecken und noch einmal von vorne anfangen.

Vor das Drucken haben die Götter nämlich das Erstellen der Daten gesetzt, und will man nach ihnen drucken, gilt das bekannte Prinzip: Garbage in – garbage out. Also: Haben Sie bei den Daten etwas falsch gemacht, bekommen Sie ein Objekt, das nicht dem entspricht, was Sie haben wollten, und bei Verstössen gegen die innere Logik des Programms gar keines, sondern nur eine Fehlermeldung.

Und wissen Sie eigentlich, was ein Post-Prozess ist? Nein? – Kein Wunder. Der wird nämlich ganz gerne verschwiegen. Da wird das Modell nachbearbeitet und fertig gemacht. Je nach Verfahren, gehärtet, geschliffen, geklättet und gefärbt.

Sie sehen, wenn Sie sich selbst am 3D Druck versuchen wollen, müssen Sie Zeit, Geduld und Lernbereitschaft mitbringen. Dane- ben ist 3D Druck natürlich nicht gleich 3D Druck. Angesichts der Vielfalt an Technologien, die unter diesem Begriff zusammenge- fasst werden, kann man leicht den Überblick verlieren – nicht zuletzt auch deshalb, weil eine Neuerung die andere jagt. So kann es passieren, dass man zwar einen 3D Drucker angeschafft und sich so lange mit ihm befasst hat, bis man mit ihm umgehen konnte – und gerade im ungünstigsten Moment, nämlich dann, wenn man bereits eine Verpflichtung zum Druck eines bestimmten Objekts eingegangen ist, stellt man fest, dass man an ein ganz bestimmtes Material gebunden ist, das in diesem Fall leider nicht in Frage kommt. Und schon steht man wieder am Anfang.

Ob das uns auch schon passiert ist? Aber sicher. Die gute Nachricht dabei: Jedes Problem, das wir gelöst haben, bedeutet, dass wir diese spezielle Lösung nun parat haben. Und wir lernen täglich dazu.

Wie wird es weitergehen mit dem 3D Druck? Sicher ist: Die jetzige Entwicklung hin zu preisgünstigeren Geräten wird einerseits weitergehen. Andererseits werden auch die Neuerungen im professionellen Bereich so schnell kein Ende nehmen, und damit wird unsere tägliche Arbeit nicht weniger werden … und vor allem: weiterhin spannend bleiben.

Gastbeitrag: Daniel Koelliker vom 3D-Druck Dienstleister digitalwerkstatt in Basel

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