Home 3D-Drucker “Keine Privatperson braucht einen 3D-Drucker zu Hause”

“Keine Privatperson braucht einen 3D-Drucker zu Hause”

Jon Evans, von Techcrunch glaubt nicht an die Zukunft von Consumer-3D-Drucker. 

In einem Bericht auf Techcrunch, wiederspricht Jon Evans dem Hype um 3D-Drucker für zu Hause. Zwar rechnet er ebenfalls mit einem enormen Einfluss der Technologie auf dem Prouktionssektor, an einen 3D-Drucker in jedem Haushalt glaubt er allerdings nicht. Diese Aufgaben werden seiner Meinung nach von 3D Printer Shops übernommen.

Seiner Meinung nach, wird man auf professioneller Ebene auf 3D-Druck Dienstleister wie Stratasys (und künftig auch Amazon) zurückgreifen. Auf privater Ebene hingegen eher auf lokale, Kopiershop-ähnliche “TechShops”, um individuelle Produkte erzeugen zu können.

But you won’t see many home printers outside of passionate artists/hobbyists and home manufacturing businesses. At least not for a very long while. It just doesn’t make economic sense.

Argumentation ist nicht neu

Die Kritik am 3D-Drucker Hype ist dabei nicht neu. Letztes Jahr stellte Christopher Mims im Technology Review, eine wesentlich vernichtendere Kritik an den Hype rund um Additive Manufacturing. Er bezeichnete die Entwicklung als “kindische Ideologie”. Auch eine mögliche Zukunft von Amazon in dieser Branche wurde bereits öfters diskutiert.

Jon Evans Ansicht ist allerdings nicht ganz unberechtigt. Die Erwartungen, was 3D-Drucker in naher Zukunft im privaten Haushalt erzeugen können sollen, nehmen teilweise tatsächlich unrealistische Ausmaße an. Komplizierte Gegenstände wie Elektronik oder der 3D-Druck mit Materialien wie Metallen, wird vermutlich nicht “so schnell” auf private 3D-Drucker möglich sein. Und auch der 3D-Druck von wenigen, einfachen Kunststoffgegenstände, wird für viele bei einem Dienstleister kostengünstiger sein, als durch die Anschaffung eines eigenen 3D-Druckers. Seine ökonomische Argumentation ist somit (derzeit) nicht ganz falsch.
Aufgrund der ständig sinkenden Kosten von Desktop 3D-Drucker, könnte das Bild jedoch bald anders aussehen. Außerdem ist die Frage ob Menschen tatsächlich rational entscheiden. Denn nach dieser Argumentation sollte heute keiner über eine private Waschmaschine verfügen, da die Benutzung einer Waschküche auch heute noch ökonomischer wäre. Auch die Faszination an neue Technologien, könnte einen möglichen ökonomischen Nachteil ausheben.

Wahrscheinlicher scheint eine Koexistenz zwischen 3D-Drucker Shop und privaten 3D-Drucker

Natürlich wird sich die komplette Produktion nicht in kurzer Zeit auf den privaten Haushalt verlagern. Und selbst wenn dies einmal der Fall sein sollte, geschieht  ein Übergang von Technologien immer fließend.
So werden private 3D-Drucker, auch wenn sie nur einen eingeschränkten Anwendungsbereich haben sollten, vermutlich immer neben 3D-Druck Dienstleister und industrieller Produktion existieren. Auch die Entwicklung der (Haushalts-)Waschmaschine konnte öffentliche Wäschereien nicht vollständig verdrängen. Und ja, es wird auch viele Haushalte ohne 3D-Drucker geben. Genauso wie manche auch heute noch über keine Waschmaschine, keinen Fernseher, kein Smartphone oder kein Internet verfügen.

Update: Gastbeitrag von Tom Kurke: Attacking the 3D Printer Hype Cycle

Tom Kurke, COO von Geomagic veröffentlichte heute auf i.materialise einen Gastbeitrag über ein ähnliches Thema. Dabei spricht er auch über die 3D Printer Hype Cycle Prognose von Gartner sowie über den Zusammenhang von “belive” und “innovation”:

Gartner concludes that both 3D printing and scanning are 5-10 years away from their ‘plateau of productivity.’ (…)  these tools are being used productively, now, in a wide range of businesses.

No one can predict the future. Sometimes you just have to believe. (…) The world would be a much more boring place without the dreamers and innovators who regularly reject reality and substitute their own creativity, drive, hope and belief.

Sometimes explosive growth takes a convergence of technology and market acceptance. Sometimes price changes enable a new class of purchasers. Sometimes it is just blind luck. Sometimes the people promoting change just have to believe and convince others.

In the future, design professionals, students and children will be able to easily take innovation and inspiration from the real articles and objects that surround them, mash them up, and create entirely new designs along with a new creation and innovation cycle. What we need is a simple-to-use, integrated end-to-end solution that allows people to easily capture, interact with, modify, manipulate and reproduce real-world 3D content. I believe we are not too far away.

via i.materialise

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