Prusa Research, bekannt für seine 3D-Drucker, erweitert sein Materialportfolio um ein Hochleistungs-Filament. Das neue Prusament PEI 1010 zielt auf industrielle Anwendungen ab und verspricht außergewöhnliche Eigenschaften.
PEI (Polyetherimid) gehört zur Klasse der Hochleistungskunststoffe und findet bereits Verwendung in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Das neue Filament erfordert spezielle Druckbedingungen: eine Düsentemperatur von 420 °C und eine Heizkammer mit mindestens 90 °C. Diese Anforderungen machen es kompatibel mit dem kürzlich vorgestellten Prusa Pro HT90 3D-Drucker.
Die mechanischen Eigenschaften von PEI 1010 sind beeindruckend. Mit einer Zugfestigkeit, die der von Aluminium ähnelt, eignet es sich für den direkten Ersatz bestimmter Metallteile in ausgewählten Luft- und Raumfahrtanwendungen. Das Material zeichnet sich durch hohe chemische und thermische Beständigkeit aus. Es widersteht Temperaturen um 200 °C und ist gegen die meisten Chemikalien resistent.
Neben industriellen Anwendungen eignet sich PEI 1010 auch für wissenschaftliche und medizinische Zwecke. Es kann verschiedene Sterilisationsprozesse durchlaufen, darunter Autoklavierung und Gammabestrahlung.
Das Filament ist derzeit nur in seiner natürlichen, transparent-bernsteinfarbenen Ausführung erhältlich. Mit einem Preis von 149 EUR (inkl. MwSt.) pro 500-g-Spule positioniert Prusa das Material eindeutig im High-End-Segment.
Trotz der hohen Leistungsfähigkeit ist PEI 1010 kein “Plug-and-Print”-Material. Es erfordert sorgfältige Handhabung, insbesondere in Bezug auf die Trocknung. Prusa hat hierfür speziell entwickelte, hitzebeständige Spulen aus PA11CF-Abfällen ihrer Extrusionslinien eingeführt, was gleichzeitig den Produktionsabfall reduziert.
Mit der Einführung von Prusament PEI 1010 erweitert Prusa Research sein Angebot um ein Material, das neue Möglichkeiten für industrielle und hochspezialisierte 3D-Druck-Anwendungen eröffnet.