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3D-Druck ist eine sehr kreative Sache. Man kann viel erschaffen und dabei die bisherigen Material- und Technik-bedingten Schranken hinter sich lassen. Leider macht 3D-Druck seit der starken Kommerzialisierung nicht nur positive Schlagzeilen. Immer wieder nutzen Kriminelle diese Technologie für ihre Zwecke.
Sei es zum Bau von Waffen, wie dem Liberator oder zur Produktion von Geräten, die zum Kreditkartenbetrug verwendet werden. Schon Mitte 2010 berichtete i.materialise von Bestellungen über Teile, die als sogenannte “ATM skimmer” verwendet werden könnten. I-materialise lehnte die Bestellungen aufgrund der fragwürdigen Anwendung ab.
Das folgende Bild zeig die Konstruktion von 2010:
Bei dem “ATM skimming” wird am Geldautomaten eine Abdeckung über den Kartenschlitz geklebt, die den Magnetstreifen der eingesteckten Karte, egal ob Kreditkarte oder Kontokarte ausliest und speichert. Oft wird dazu noch eine kleine Kamera in der Nähe angebracht, deren Aufgabe es ist die PIN-Code-Eingabe zu filmen. Die Daten werden dann entweder am Schwarzmarkt verkauft oder es wird Geld vom jeweiligen Konto abgebucht.
Letztes Jahr kam es zu einem schwerwiegendem Fall in Australien. Dabei wurden knapp 70.000€ illegal von Konten abgebucht. Hier gelangen Sie zu unserem Bericht.
Dazu ein Präventionvideo der New South Wales Police:
http://youtu.be/gWY290MaeBg
Die aktuelle Werbung in mehreren Untergrund Foren ist wegen der Professionalität und dem geringen Unterschied zu den Originalen sehr beunruhigend. Der unter dem Namen gripper auftretende User bewirbt den Verkauf von 3D-gedruckten Cover und dazu passender Gerätschaft zum Auslesen der Magnetstreifen.
Beides kann in China in Massenproduktion hergestellt werden. Siehe das nachfolgende Zitat:
BARE IN MIND WE HAVE THE POWER TO MASS PRODUCE THESE ATM SKIMMERS WITH THE LATEST TECHNOLOGY WE ARE NOT BUYERS AND BUILDERS WE HAVE ALL FILES NEEDED AND PRINTING FACILITIES IN CHINA ALSO WE HAVE FILES TO MASS PRODUCE MSRV ELECTRONICS
Anbei ein Screenshot der Werbung:
Weiters postete der vermeintlich Kriminelle Bilder, auf denen die Produktionsmaschinen und Samples der 3D-gedruckten Cover gezeigt sind. Die gezeigte Produktionsmaschine bedient sich der FDM/FFF Technologie, die auch in den meisten kommerziellen 3D-Druckern verwendet wird.
Es wird nicht nur der Verkauf von Cover für Geldautomaten, sondern auch der Verkauf von Handgeräten, sogenannten POS (point-of-sales) Abdeckungen bzw. Nachbauten, beworben. Dies ist besonders beunruhigend, weil es so viele verschiedene Modelle gibt, dass die Fälschung sogar einem geschulten Auge nicht sofort auffallen kann.
(c) Picture & Link: itnews, i.materialise & TrendMicro
