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3D-Druck in der Bauwirtschaft: Lünen zeigt Möglichkeiten für bezahlbaren Wohnraum

Foto: PERI 3D Construction
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In Lünen wurde Deutschlands erstes öffentlich gefördertes Mehrfamilienhaus im 3D-Betondruckverfahren fertiggestellt und an die künftigen Bewohner übergeben. Das Bauprojekt wurde durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen mit Fördermitteln aus der Initiative „Innovation in der Bauwirtschaft“ und der öffentlichen Wohnraumförderung unterstützt. Ziel war es, innovative Technologien mit bezahlbarem Wohnraum zu verbinden.

Das Gebäude umfasst sechs Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von knapp 424 Quadratmetern. Die Bauzeit wurde durch den Einsatz von 3D-Druck-Technologie erheblich verkürzt: Die reine Druckzeit betrug nur 118 Stunden. Zum Einsatz kam ein spezieller Druckbeton, der nicht nur CO₂-arm, sondern auch vollständig recycelbar ist. Neben der ökologischen Effizienz überzeugte die Technologie durch ihre Präzision und Flexibilität.

„Wenn 3D auf ein dickes B trifft: Unsere 3D‘s für die Zukunft des Bauens – digital, dynamisch, druckfertig – kommen bei diesem Vorzeigeprojekt in besonderer Weise mit der Bezahlbarkeit zusammen. Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen bringen wir damit unter ein Dach. Ich freue mich, dass die Mieterinnen und Mieter heute ihre Schlüssel erhalten haben und zu bezahlbaren Mieten ein neues Zuhause beziehen können. Dieses Projekt ist das erste seiner Art in Deutschland. Mit Hilfe des Bauprojektes können wir wichtige Erfahrungen sammeln von denen zukünftige Bauprojekte profitieren werden. Als Vorreiter in der Anwendung innovativer Baumethoden wird Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft entscheidende Impulse für die Bauwirtschaft setzen. Gerade in der aktuell schwierigen Lage sind der Mut zu Innovationen und die öffentliche Wohnraumförderung Stabilitätsanker. Dadurch entstehen Bauprojekte, die für Beschäftigung und regionale Wertschöpfung sorgen. Ich danke allen, die daran mitgewirkt haben, dieses herausragende Bauprojekt umzusetzen“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der 3D-Betondruck bietet zahlreiche Vorteile: Die Technologie reduziert Materialverbrauch und Bauzeit, während sie durch automatisierte Abläufe die Effizienz steigert. Gleichzeitig eröffnet sie neue Möglichkeiten in der Gestaltung und Nutzung von Ressourcen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um Genehmigungsverfahren und Bauabläufe zu standardisieren und damit Folgeprojekte weiter zu optimieren.

Jan Hische, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG: „Der Bau eines Mehrfamilienhauses im 3D-Betondruck in Kombination mit der öffentlichen Wohnraumförderung war für uns als Wohnungsgenossenschaft eine spannende und anspruchsvolle Herausforderung. Die große Resonanz aus der Branche zeigt die Bedeutung dieses innovativen Projekts. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrem Engagement den erfolgreichen Abschluss ermöglicht haben, sowie dem Ministerium für seine Unterstützung. Ich freue mich sehr, die Wohnungen nun an ihre künftigen Bewohner übergeben zu dürfen.“

Dieses Bauprojekt zeigt das Potenzial moderner Technologien, dringende gesellschaftliche Herausforderungen wie den Mangel an bezahlbarem Wohnraum anzugehen. Nordrhein-Westfalen positioniert sich dabei als Vorreiter in der Förderung innovativer Bauverfahren, die ökologische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigen.

Dr. Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer PERI 3D Construction GmbH: „Mit der heutigen Schlüsselübergabe feiern wir gemeinsam die Fertigstellung des ersten öffentlich geförderten Mehrfamilienhauses aus dem 3D-Drucker. Wieder konnten wir zeigen, wie effizient, schnell und ressourcenschonend der 3D-Gebäudedruck Wohnraum schafft. Besonders jetzt, wo die Situation im Wohnungsbau zunehmend angespannt ist, sollten wir als Branche innehalten und uns fragen, wie wir den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zukünftig stemmen wollen. Mit dem 3D-Gebäudedruck haben Projektentwickler und Bauunternehmen eine Lösung an der Hand, die starke Antworten auf die Herausforderungen des Bauens liefert. Eine Lösung, die sich rasend weiterentwickelt – und mit der schon im kommenden Jahr kostengünstiger gebaut werden kann, als es mit herkömmlichen Bauweisen möglich ist.“

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