Der SPE Automotive Award 2024 hat erstmals ein 3D-gedrucktes Bauteil als Gesamtsieger gekürt. Der innovative Mittelkonsolenträger von BMW, hergestellt mit dem Large Scale Printing-Verfahren der Hans Weber Maschinenfabrik, setzte sich gegen 42 weitere Teilnehmer durch.
Das preisgekrönte Bauteil zeichnet sich durch seine Integrationsfähigkeit aus. Es ersetzt sieben konventionelle Komponenten und beinhaltet zusätzliche Funktionen wie integrierte Luftkanäle für die Klimatisierung des hinteren Fahrgastraums. Das Druckverfahren ermöglicht die Verarbeitung von faserverstärktem Spritzgießgranulat.
Besonders beeindruckend ist der Nachhaltigkeitsaspekt des Mittelkonsolenträgers. Der verwendete Werkstoff Akromid von Akro-Plastic besteht zu 40 % aus recycelter Kohlefaser und basiert auf nachwachsenden Rohstoffen. Dies führt zu einer Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.
Thilo Stier, SPE-Fachbereichskoordinator, betonte die Bedeutung des Awards: “Die Teilnahme bietet die einzigartige Möglichkeit, Kontakte zu führenden europäischen Entwicklern und Herstellern von Kunststoffteilen zu knüpfen.”
Neben dem Hauptpreis wurden weitere Auszeichnungen vergeben. Der Grand Innovation Award ging an Kautex Textron für einen integrierten Zellhalter mit Zwei-Phasen-Immersionskühlung für Hochleistungsbatterien. Diese Technologie kann das thermische Durchgehen von Batterien verhindern und damit die Sicherheit von Elektrofahrzeugen erhöhen.
Im Bereich Nachhaltigkeit überzeugte der Sitzbezug Econeer von BMW und Magna Seating. Er besteht aus PET-Monomaterial mit einem Recycling-Anteil von bis zu 100 % und verwendet einen innovativen PET-Kleber.
Die Preisverleihung fand erstmals im klimaneutralen Hotel Kameha Grand Bonn statt, was die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie unterstreicht. Der SPE Automotive Award zeigt deutlich, wie 3D-Druck und andere innovative Fertigungstechnologien die Automobilbranche verändern und zu nachhaltigeren Lösungen beitragen.