Am 30. September wird in Mulegns das höchste und anspruchsvollste Stockwerk des Weißen Turms aufgesetzt. Der Bau dieses vierten Stockwerks stellt sowohl architektonisch als auch logistisch eine Herausforderung dar. Die filigranen Säulen, die mit einer Höhe von sechs Metern das neue Stockwerk tragen werden, erfordern eine präzise Planung und aufwendige Transportmethoden. Die Zusammenarbeit zwischen der ETH Zürich und regionalen Partnern unterstreicht die komplexen Anforderungen dieses Projekts.
Die Säulen werden in den Werkhallen der Uffer AG in Savognin gefertigt und von dort aus zum etwa 20 Kilometer entfernten Mulegns transportiert. Vor Ort wird ein Kran die Säulenelemente auf den bereits bestehenden Sockel des Turms heben, der aktuell eine Höhe von rund 20 Metern erreicht hat. Das Projektteam um den Architekten und ETH-Professor Benjamin Dillenburger sowie Bauleiter Nico Russi wird den Aufbau begleiten. Jürg Conzett, der Ingenieur des Projekts, hebt die Bedeutung der Präzision beim Zusammenspiel der Bauelemente hervor, während Bauherr Giovanni Netzer die kulturelle und volkswirtschaftliche Relevanz für die Region betont.
Der Weiße Turm von Mulegns steht nicht nur als Symbol für innovative Bauweisen, sondern auch für die Revitalisierung der Region. Das Bauvorhaben, das in enger Zusammenarbeit mit Bündner Unternehmen realisiert wird, zeigt die Möglichkeiten der digitalen Bauweise. Die Fertigung von komplexen Bauteilen und deren präzise Montage sind entscheidend für die Fertigstellung des Turms, der in den Wintermonaten mit Innenausbau und Technik ausgestattet wird. Die Eröffnung des Turms, der die Kultur und Architektur der Region bereichert, ist für Mai 2025 geplant, sofern die Witterungsverhältnisse es zulassen.
Dieses Projekt trägt nicht nur zur kulturellen Belebung des Bergdorfs Mulegns bei, sondern fördert auch die technologische Entwicklung und den Wissenstransfer zwischen regionalen und internationalen Akteuren im Bereich der digitalen Architektur.