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3D-Druck bei der Marine: Von der Ausbildung zur Praxis

Die Deutsche Marine geht bei der Einführung des 3D-Drucks in die nächste Phase. Hierdurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Herstellung von dringend benötigen Bauteilen an Bord.

Der 3D-Druck bietet für die Ersatzteilproduktion an Land und besonders in See große Vorteile gegenüber dem konventionellen Weg der Nachbeschaffung. Dabei soll der 3D-Druck nicht die logistische Kette ersetzen, sondern erweitern und optimieren. Ersatzteile haben mitunter lange Lieferzeiten, können nicht einzeln nachbestellt werden oder sind aufgrund ihres Alters gar nicht mehr verfügbar. Hier kommt die innovative Technik zum Einsatz. Schiffe im Einsatz werden damit noch unabhängiger und die Seeausdauer steigt.

Schon 2017 hat die Bundeswehr den Vorteil dieser Fertigungsmethode erkannt und ihr erstes 3D-Druckzentrum eröffnet. Im Oktober 2021 fiel dann die Entscheidung das Druckverfahren in die Streitkräfte zu bringen, um so die Einsatzbereitschaft der Truppe zu erhöhen. Ein Projektteam des Planungsamtes der Bundeswehr lieferte in diesem Jahr bereits die ersten 3D-Drucker an ausgewählte Dienststellen.

Parallel experimentierte die Deutsche Marine bereits 2020 und 2021 mithilfe des „Concept Development and Experimentation“-Prozesses an Bord und an Land. Der Bedarf und die Funktionsfähigkeit in See konnten dabei nachgewiesen werden.

Am 13. März 2023 begann die erste dreiwöchige Ausbildung an der Marinetechnikschule für die zukünftige Anwendung in der Truppe. Die Bundeswehr porträtiert in einem Bericht einen Lehrgang von zehn Soldaten in Parow. Der Ausbilder, Kapitänleutnant Manuel B., kommentierte den Unterricht: „Egal ob bereits erfahren oder noch unerfahren, mit der anwendungsfreundlichen Software ist die Ausbildung für jeden machbar und die Praxisanwendung wird gut funktionieren“. Dem stimmen seine Lehrgangsteilnehmer zu. Stabsbootsmann Marten F., Angehöriger der Systemunterstützungsgruppe des 1. Korvettengeschwader, meint: „Ich freue mich endlich loslegen zu können und nachzuweisen, dass wir den 3D-Druck im Geschwader auf Dauer brauchen.“

Meilenstein für die Marine

Die Bedeutung der Einführung dieser wegweisenden Technologie unterstreichen mit dem Besuch der Ausbildung der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kaack und der Amtschef des Planungsamt Bundeswehr, Generalmajor Gäbelein, in Parow. Der Inspekteur folgte aufmerksam den Sachständen zum Projekt und bekräftigt: „Mit der Einführung des 3D-Druck beginnt für die Marine ein neues Zeitalter für die Verbesserung der Ersatzteillage und der spontanen Reaktion bei Notinstandsetzungen“. Am Beispiel eines defekten Handgriffes einer Kraftstoffbetankungsanlage verdeutlichten ihm die Ausbilder das Vorgehen unter Anwendung des Druckers.

Während die Ausbildung in Parow läuft erhält die Flotte gerade die ersten Drucker. Zu ihnen gehört das 1. Korvettengeschwader, die Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ und „Bonnׅ“, das 1. Ubootgeschwader sowie die technische Einsatzunterstützung aller Fregatten. Die zehn Soldaten starten somit im Anschluss direkt mit dem Betrieb der Geräte in ihren Einheiten.

Der Artikel basiert auf Pressematerial der Bundeswehr.

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