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Das US-Startup Nexe Innovations, welches sich auf nachhaltige Konsumgüter spezialisiert hat, bringt in den USA und Kanada einen kompostierbaren Kaffeekapseln auf Pflanzenbasis auf den Markt.
Das Unternehmen setzt seiner Gründung 2013 auf 3D-Drucktechnologie bei der Herstellung von Prototypen. Nexe Innovations entschied sich dafür, weil dadurch Designs schneller erzeugt und auch fehlende Werkzeuge schneller produziert werden konnten. Nach acht Jahren hat das Unternehmen nun sein zweites Produkt entwickelt, kompostierbare Kaffeekapseln, die mit Nespresso-Maschinen kompatibel sind.
Die Espressomischung im “Nexe Pod” besteht aus fair gehandelten Kaffeebohnen, die in Äthiopien, Peru und Indonesien angebaut werden.
Müll durch Kaffeekapseln
Kaffeekapseln gelten als sehr praktisch, aber verursachen viel Müll. Laut dem Kaffeekapsel-Hersteller Halo wurden im Jahr 2018 etwa 59 Milliarden Kaffeepads hergestellt. Davon landeten etwa 56 Milliarden auf der Mülldeponien. Die Kapseln bestehen meistens aus Polymer und Aluminium. Der natürliche Abbau einer Kapsel beträgt 500 Jahre. Es gibt zwar mittlerweile Recycling-Programme, aber die Reduzierung des Mülls ist eine Mammutaufgabe.
Der Nexe Pod
Laut eigenen Angaben hat Nexe Innovations mehrere Jahre mit der Entwicklung des Nexe Pods investiert. Hierzu gehörten auch wissenschaftlich fundierte Tests. Nach Angaben von Nexe Innovations hat eine unabhängige Kompostierungsstudie ergeben, dass sich rund 90 % der neuen Kaffeekapseln innerhalb eines Monats auflösen.
Der Grund dafür, dass dies nicht zu 100 % der Fall ist, liegt wahrscheinlich darin, dass die Nexe Pods nicht vollständig auf pflanzlicher Basis hergestellt werden, sondern aus einer Mischung aus Polymilchsäure (PLA) und Bambusfasern sowie mehreren anderen kompostierbaren Bestandteilen bestehen.
PLA ist eines der am häufigsten verwendeten Polymere im 3D-Druck und bekannt für seine einfache Handhabung und geringen Kosten. Das Material ist in der Tat biologisch abbaubar, benötigt aber sowohl hohe Hitze als auch eine mikrobenreiche Umgebung, um sich abzubauen. Da diese Bedingungen in der Natur nicht so häufig anzutreffen sind, muss eine industrielle Kompostieranlage verwendet werden, um die Nexe Pods in der Kreislaufwirtschaft zu halten.
Das gewählte Material eignet sich jedoch sehr gut für den FDM-3D-Druck, so dass Nexe Innovations in der Lage ist, Prototypen neuartiger Kapseln nach Herzenslust zu entwickeln. Das Unternehmen verwendet für die Herstellung der Prototypen eine firmeneigene FDM-Druckfarm. Dies verkürzt die Vorlaufzeiten, Abfall und Emissionen. Ebenfalls sind sie nicht auf Leistungen von Drittanbietern angewiesen. Wenn es um die Serienproduktion geht, setzt Nexe Innovations aufgrund des höheren Durchsatzpotenzials weiterhin auf konventionelle Fertigungsverfahren wie Spritzguss und Thermoformung.
