Die Unternehmen Urwahn und Oerlikon arbeiten in Sachen 3D-Druck bereits mehreren Jahren zusammen. Seit 2021 produzieren die beiden Unternehmen gemeinsam am Standort Barleben 3D-gedruckte Teile für E-Bikes. Hierbei setzten sich beide das Ziel der Skalierung. Nach einem ereignisreichen Jahr 2021 konnte nun das 1000ste Bauteil aus dem 3D-Druck fertiggestellt und im Rahmen einer speziellen Oerlikon Gravel E-Bike Sonderedition gekrönt werden. Laut dem Management beider Unternehmen war dies nur der Anfang. Beide Unternehmen verfolgen gemeinsam große Ziele.
Als Urwahn CEO und Gründer Sebastian Meinecke bereits vor Jahren an das Team um Oerlikon herantrat, um ein gänzlich neues Bike-Konzept mittels additiver Fertigung zu kreieren, legte er bereits frühzeitigt den Grundstein für eine langjährige und regional verwurzelte Partnerschaft. Der Prozess, von der ersten Idee bis zur Realisierung der Serienproduktion, war geprägt von einer engen Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der Werkstoffe ausgewählt, Prozesse entwickelt und die richtigen Maschinen bestimmt werden mussten. Die heute im Markt sehr bekannten Urwahn Bikes haben also eine sehr lange Entwicklungshistorie hinter sich, denn beim 3D-Druck handelt es sich noch immer um eine junge und äußerst komplexe Technologie.
“Die Zusammenarbeit mit dem Team um Oerlikon war stets auf Augenhöhe mit einer ordentlichen Portion Schaffenskraft und Pioniergeist geprägt”, so Meinecke. “Mit ihrem Material- und Technologiewissen konnten wir eine Prozesskette entwickeln, die es uns ermöglicht hat neue und einzigartige Produktmerkmale zu genieren. Das spezielle Rahmenkonzept mit elastischem Hinterbau (Softride) wäre auf konventionellem Wege nicht herstellbar gewesen. Auch die Integrationstiefen zur unscheinbaren Aufnahme des LED- & GPS-Trackingssystems samt kraftvollen Elektroantrieb, haben im additiven Prozess ihren Ursprung. Von den Vorteilen der bedarfsgerechten und nutzerorientierten Produktion ganz zu schweigen. Und das ist erst der Anfang. Ich bin gespannt, was wir zukünftig noch alles aus der additiven Fertigung herausholen können, sowohl auf Produkt- und Prozessebene.”
Mithilfe der 3D-Drucktechnologie SLM (Selective Laser Melting) produzierte das Additive Manufacturing Team von Oerlikon in Barleben (Sachsen-Anhalt) in diesem Jahr bereits 1050 3D-Druck Bauteile für den Partner Urwahn. Grund genug um die langjährige Partnerschaft mit der Produktion des 1000. 3D-Druck Bauteils gebührend zu feiern. Die besondere Oerlikon Gravel E-Bike Sonderedition ist somit Sinnbild für die erfolgreiche Qualifizierung der Serienproduktion und der weiteren Skalierung dieser.
Obwohl diese Sonderedition vorerst nicht im Handel erhältlich sein wird, ebnen beide Partner in der technischen Ausgestaltung des Gravel E-Bikes neue Möglichkeiten, die in der Zukunft wertgeschöpft werden sollen. Kleinere Anbauteile, wie der Daumenschalthebel zur Ansteuerung des Elektroantriebs, stammen ebenfalls aus dem 3D-Drucker und wurden mittels CLIP (Continuos Liquid Interface Production) und einem speziellen Kunststoff hergestellt. Bei der Beschichtung wurde sich in der Luft- und Raumfahrt umgeschaut und das Team um Oerlikon Balzers mit an Bord geholt. Der Stahlrahmen wird mit einer besonders schlagfesten BALINIT CROMA PLUS-Beschichtung geschützt, die dem Gravel E-Bike ein besonderes Finish im Regenbogen-Look (Rainbow-Effekt) verleiht. Hierbei handelt es sich um eine Ultra Individualisierung, da dieser Effekt bei jedem Bike individuell ausfällt. Ganz getreu dem Motto von Urwahn aus Magdeburg, denn Individualität steht hier an der obersten Stelle.
“Dies ist ein Projekt, das unsere volle Kreativität entfacht hat, weil wir von Anfang an in die Prozesse involviert waren und mitgestalten konnten”, sagt Hendrik Alfter, General Manager der europäischen Produktion von Oerlikon. “Nachhaltige Mobilität und Transportmöglichkeiten, einschliesslich des Fahrrads, sind ein Megatrend, da die Menschen zunehmend auf umweltfreundliche Mobilitätsoptionen zurückgreifen. Wir sehen grosse Chancen in diesem Markt.”
Urwahn hat den Fahrradmarkt in der Vergangenheit bereits ordentlich aufgemischt und zeigt mit ihrem FairFrame Prädikat einmal mehr, dass eine Produktion mit starken Partnern im regionalen Umfeld stattfinden kann.
Der Artikel basiert auf eine Pressemeldung von Urwahn.