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Autobauer Peugeot setzt bei Zubehör auf 3D-Druck

Der Autohersteller Peugeot gab bekannt, dass er erstmals für Autozubehör auf 3D-Druck-Technologie setzt. Im Lifestyle Shop des Unternehmens können nun eine Reihe von Zubehörteilen gekauft werden, die speziell für den neuen Peugeot 308 entwickelt wurden. Darunter befindet sich ein Sonnenbrillenhalter, ein Dosenhalter und ein Telefon-/Kartenhalter.

Die Zubehörteile sind das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit der Design-, Produkt- und Forschungs- sowie Entwicklungsteams von Peugeot zusammen mit HP Inc., Mäder und Erpro. Sie werden mit der neuen HP Multi Jet Fusion (MJF) 3D-Druck-Technologie gedruckt. Ziel ist es, innovative Produkte anzubieten, die sich angenehm anfühlen, leicht, solide und einfach zu bedienen sind und das Wohlbefinden im Innenraum des Peugeot 308 und seines neuen Peugeot i-Cockpit steigern.

Das Ziel der Designer zu Beginn des Projekts war es, das Zubehör und die Verwendung moderner Materialien optisch aufzuwerten und ansprechender zu gestalten.

Das Zubehörsortiment wurde nach einer detaillierten Analyse der Art und Weise entwickelt, wie die Kunden den Stauraum im Auto nutzen. Da herkömmliche Materialien den Anforderungen nicht genügten, arbeitete das Peugeot Design Team „Farben und Materialien“ mit seinen Partnern an der Herstellung eines Materials mit innovativerem Aussehen. Der 3D-Druck war die naheliegende Lösung.

3D-Druck ist flexibel und umweltfreundlich

Peugeot erklärt, dass der 3D-Druck diverse Vorteile für das Unternehmen bietet. So gibt es eine größere Designfreiheit. Es gibt weniger Einschränkungen als beim Spritzgussverfahren und dadurch werden den Designteams neue kreative Freiräume eröffnet. Ebenso können damit optimierte Strukturen erreicht werden. Das führt zu einem geringeren Gewicht, höhere Festigkeit, weniger Bauteile und Flexibilität durch die Verwendung von Mesh.

Es wird auch die agile Produktion hervorgehoben. Der 3D-Druck bietet unendliche Möglichkeiten der Personalisierung, Massenproduktion mit kürzeren Vorlaufzeiten und gleichzeitig keine Lagerhaltung dank der „on demand“-Produktion. Das sorgt auch für eine nahchaltige Produktion, weil weniger ungenutzte Produkte erzeugt werden.

Außerdem entwickelt sich diese Technologie ständig weiter, sowohl in Bezug auf die verwendeten Materialien als auch auf die Produktionsmethoden. Und die Produktionskosten sinken ständig.

Innovatives Material

In nur wenigen Monaten haben die Teams gemeinsam ein neues Polymer entwickelt, das drei wesentliche Vorteile aufweist. Das ist erstens die Flexibilität. Das Polymer ist flexibel, verformbar und robust. Ein weiterer Vorteil ist die Schnelligkeit. Der Herstellungsprozess mit dem Material ist sehr kurz und erlaubt Maßanfertigung. Gleichzeitig bietet das Material eine hohe Qualität und ermöglicht feine Details.

Das verwendete flexible Material ist das thermoplastische Polyurethan (TPU) Ultrasint, das aus einer Kooperation zwischen HP Inc. und BASF hervorgegangen ist. Dieses Material ermöglicht haltbares, starkes und flexibles Zubehör. Es eignet sich besonders für stoßabsorbierende Teile, die eine hohe Elastizität erfordern, und für flexible, netzartige Strukturen. Mit dem Material lassen sich Teile mit einer hohen Oberflächenqualität und einem sehr hohen Detailgrad herstellen. Die Verwendung von TPU im Autoinnenraum ist ein neuer Ansatz, der von Stellantis patentiert wurde.

Das 3D-Zubehör ist in den Farben Schwarz und Mintgrün erhältlich.

Fertigung mit HP Multi Jet Fusion (MJF) 3D-Druck-Technologie

Peugeot hat sich für den Einsatz der HP Multi Jet Fusion (MJF) 3D-Druck-Technologie entschieden. HP Multi Jet Fusion ist eine Technologie für die schichtweise additive Fertigung auf einem Pulverbett. Peugeot war eines der ersten Unternehmen, das diese Technologie bei der Entwicklung von 3D-Zubehör eingesetzt hat.

HP Multi Jet Fusion (MJF) 3D-Druck-Technologie schnell erklärt

Vorbereitung

Der Druck-Prozess beginnt mit der Übertragung einer digitalen CAD-Datei (Computer Aided Design) an einen 3D-Drucker, in diesem Fall einen HP Multi Jet Fusion 3D-Drucker. Das Verfahren funktioniert, indem ein Bindemittel auf ein Pulver aufgebracht wird und folgende Substanzen kombiniert werden: Ein Bindemittel, um das Pulver zu verschmelzen und ein spezielles Mittel, ein so genannter Detailer, der die Oberfläche „glättet“.

Druckphase

HP Multi Jet Fusion verwendet einen Druckkopf, um selektiv Schmelz- und Detailierungsmittel auf ein Polymerpulverbett aufzutragen, das dann durch Heizelemente geschmolzen wird, um eine feste Schicht zu bilden. Nach jeder Schicht (80 µm dick) wird mehr Pulver auf das vorherige Bett aufgetragen, und der Vorgang wiederholt sich, bis das Teil fertig ist.

Nachbearbeitungsphase

Nach Abschluss des Aufbauprozesses wird das gesamte Pulverbett mit den fertigen Teilen in eine Bearbeitungsstation befördert, wo der größte Teil des restlichen Pulvers durch Absaugen entfernt wird. Die Teile werden dann sandgestrahlt, um die Pulverrückstände zu entfernen, bevor sie in die Endbearbeitungsabteilung gelangen, wo sie zur Verbesserung der Ästhetik lackiert werden.

Der Artikel basiert auf einer Pressemeldung von Peugeot.

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