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Wie ein 3D-gedrucktes Geschirr einer Meeresschildkröte das Schwimmen erleichtert

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Ein ungewöhnlicher Patient profitiert von moderner Technologie. Eine grüne Meeresschildkröte namens Charlotte, die unter dem sogenannten „Bubble-Butt-Syndrom“ leidet, erhielt kürzlich ein 3D-gedrucktes Geschirr, das ihr das Schwimmen erleichtert. Das Problem tritt auf, wenn durch Verletzungen wie Bootsunfälle Luft im hinteren Bereich des Panzers eingeschlossen wird. Die Folge ist, dass die Tiere unfreiwillig mit erhobenem Hinterteil schwimmen und nicht tief tauchen können. In den USA sind Bootsunfälle eine häufige Ursache für solche Verletzungen, die jährlich hunderte Meeresschildkröten betreffen.

Charlotte wurde 2008 ins Mystic Aquarium in Connecticut gebracht, nachdem ein Bootsaufprall zu einer Wirbelsäulenverletzung führte. Dadurch verlor sie die Kontrolle über ihre Hinterflossen und entwickelte das Bubble-Butt-Syndrom. Obwohl verschiedene Lösungen ausprobiert wurden – darunter angeklebte Gewichte und ein Stoffgeschirr – blieben die Ergebnisse unbefriedigend. Diese Maßnahmen verursachten Hautirritationen oder hielten dem Verhalten der Schildkröte nicht stand.

Das Aquarium wandte sich schließlich an die 3D-Druckfirma Adia, die gemeinsam mit Formlabs und New Balance Athletics an einer maßgeschneiderten Lösung arbeitete. Ziel war es, ein flexibles, leichtes und dennoch stabiles Geschirr zu entwickeln, das sich an Charlottes Panzer anpasst. Nach fünf Jahren und mehreren Prototypen war das Design schließlich ausgereift.

Die ersten Tests verliefen erfolgreich. Charlotte akzeptierte das Geschirr und zeigte beim Schwimmen ein deutlich natürlicheres Verhalten. Zukünftig wird das Gewicht schrittweise angepasst, um sie langsam an die Korrektur zu gewöhnen. Während eine Rückkehr in die Wildnis ausgeschlossen ist, verbessert das Projekt Charlottes Lebensqualität im Aquarium erheblich.

Langfristig arbeiten die Beteiligten an einer globalen Lösung für das Bubble-Butt-Syndrom. Ein digitales Modell könnte es Aquarien ermöglichen, ähnliche Geschirre basierend auf Scans individuell anzufertigen, um verletzten Schildkröten weltweit zu helfen.

Saving Charlotte: How 3D Printing Helps Sea Turtles with Bubble Butt Syndrome

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