Das Unternehmen 3D Industrie GmbH, 2019 von Johannes Lutz gegründet, hat sich auf die Unterstützung von Industrie- und Produktionsbetrieben bei der erfolgreichen Implementierung von 3D-Drucktechnologien spezialisiert. Zudem helfen sie 3D-Druck-Dienstleistern dabei, durch gezielte Marketing- und Vertriebsstrategien mehr Premiumkunden, Kleinserienaufträge und hochwertige Projekte zu gewinnen. Im Interview mit 3Druck.com beschreibt Gründer und Geschäftsführer Johannes Lutz die wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen beim Einstieg in den industriellen 3D-Druck und erklärt, welche Ziele sie bei der Investition in additive Fertigungstechnologien verfolgen sollten.
Johannes Lutz, der bereits während seines Maschinenbau- und Wirtschaftsstudiums im technischen Vertrieb und der Anwendungsfindung von 3D-Druck tätig war, erkannte früh das Potenzial dieser Technologie. Mit der Gründung der 3D Industrie GmbH verfolgt er das Ziel, Unternehmen bei der erfolgreichen Implementierung von 3D-Drucklösungen zu unterstützen.
Der Fokus von 3D Industrie liegt auf der Identifizierung geeigneter Anwendungen für die additive Fertigung in Unternehmen. Dazu gehören die Schulung von Mitarbeitern, die Auswahl der passenden 3D-Drucktechnologie sowie die Integration in bestehende Fertigungsprozesse. Lutz und sein Team bieten maßgeschneiderte Beratung und helfen Unternehmen, Zeit und Kosten zu sparen, indem sie innovative 3D-Druckmethoden einsetzen.
Neben der Beratung von Produktionsbetrieben unterstützt 3D Industrie auch 3D-Druck-Dienstleister. Durch gezielte Marketing- und Vertriebsstrategien werden Dienstleister dabei unterstützt, neue Kunden zu gewinnen und hochwertige Aufträge zu erhalten, insbesondere im Bereich von Kleinserien.
Johannes Lutz teilt seine Expertise nicht nur in seinem Buch “3D-Druck Profi-Wissen”, sondern auch wöchentlich in seinem 3D-Druck-Podcast. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz positioniert sich 3D Industrie als kompetenter Partner für Unternehmen, die den Schritt in die additive Fertigung gehen möchten.
Interview mit Johannes Lutz
„3D-Druck ist ein Werkzeug, das passend zur Anwendung ein Problem lösen soll, anstatt einfach nur ein Bauteil zu drucken.“
In einem Interview mit 3Druck.com spricht Johannes Lutz, Gründer und Geschäftsführer von 3D Industrie, über die größten Herausforderungen für Unternehmen beim Einstieg in den industriellen 3D-Druck und betont die Notwendigkeit gezielter Unterstützung, um Fehler zu vermeiden. Darüber hinaus geht er auf die Ziele ein, die Unternehmen bei der Einführung additiver Fertigungstechnologien verfolgen sollten, wie Zeit- und Kostenersparnis sowie die Steigerung der Innovationskraft.
Mit welchen zentralen Herausforderungen sind Unternehmen Ihrer Erfahrung nach konfrontiert, wenn sie in den industriellen 3D-Druck einsteigen möchten?
Das sind einige Herausforderungen, die je nach Wissensstand des Unternehmens unterschiedlich groß ausgeprägt sind. Wer jedoch schnell Erfolgserlebnisse beim Einstieg in den industriellen 3D-Druck haben möchte, sollte sich zu Herzen nehmen, hier um Hilfe zu fragen, anstatt zu versuchen alles alleine zu schaffen.
Unternehmen, die am Anfang stehen, tun sich heute schwer in der Welt des 3D-Drucks einen Überblick zu bekommen, um herauszufinden, welche Technologie für die eigenen gefundenen Anwendungen und entdeckten Fertigungsprobleme die richtige ist. Es ist oft nicht genau der 3D-Drucker, den man sich selbst aufgrund von Features ausgesucht hat.
Zudem werden viele leichtsinnige Anfangs- und Denkfehler gemacht, die dazu führen, dass sich die Investition nicht lohnen kann und die Belegschaft schnell den Mut und die Lust verliert damit zu arbeiten, weil man enttäuscht ist und die Erwartungen zu hoch waren.
3D-Druck ist ein Werkzeug, das passend zur Anwendung ein Problem lösen soll, anstatt einfach nur ein Bauteil zu drucken. Auch hier gilt nicht mit dem schwierigsten Bauteil zu starten, das nur noch mehr Komplexität und Probleme hervorbringt, sondern mit „poplig“ einfachen Bauteilen und Anwendungen wie Vorrichtungen, Montagehalterungen und Hilfsmitteln zu beginnen.
Die größte Herausforderung liegt jedoch bei vielen Unternehmen darin, von Beginn an zu erkennen, bei welchen Problemen 3D-Druck Sinn ergibt, und prädestiniert für die Umsetzung damit ist.
Was sind die Ziele, die Unternehmen verfolgen sollten, wenn sie in additive Fertigungstechnologien investieren?
Die Ziele der Unternehmen sind vielfältig. Generell gilt immer Zeit und Geld mit dem Werkzeug 3D-Druck einzusparen und die Innovationskraft zu stärken, was die Geschäftsführung gerne sieht. Kunden jedoch wünschen sich dabei eher den Mehrwert der Additiven Fertigung, wie schnellere Lieferzeit, Massenindividualität, Leichtbau, Vereinfachung oder Kostenersparnis.
Über das Ziel des Prototypings sind viele Unternehmen, mit in den Konstruktionsabteilungen platzieren FDM 3D-Druckern, schon hinaus. Als nächstes Ziel sollte hier der Einsatz bei Fertigungshilfen sein, um der Belegschaft bei Arbeitsgängen das Leben leichter zu machen. Zudem gibt es schon viele Anwendungen, in denen 3D-Druck bei Endprodukten oder Baugruppen eingesetzt werden soll.
Ein guter Ansporn für Unternehmen ist es, den Weg von den Prototypen über Fertigungshilfsmittel zu Endprodukten anzugehen.
Welche zukünftigen Möglichkeiten und Potenziale sehen Sie in der Additiven Fertigung, die für Unternehmen besonders erfolgversprechend sind?
Die 3D-Druck Branche wirbt gerne mit Raketenbauteilen und topologie-optimierten Bauteilen. Die größten Potentiale für die Industrie liegen jedoch in den einfachsten Anwendungen, die heute noch für Stress und Probleme sorgen. Zu oft werden viele Probleme in den Unternehmen gar nicht erst erkannt, dass diese schnell und einfach mit 3D-Druck lösbar sind und dazu einen großen Mehrwert bewirken können.
Welche Auswirkungen wird die Additive Fertigung Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren auf verschiedene Branchen und möglicherweise auf die Gesellschaft insgesamt haben?
Jede Branche kann von der Additiven Fertigung profitieren, weil 3D-Druck branchenübergreifend Herausforderungen löst. So muss ein Medizintechnikunternehmen genauso wie der Maschinenbau Montagevorgänge durchführen. Die neun Grundprobleme, die 3D-Druck löst bestehen in jeder Branche.
Die Gesellschaft bekommt immer dann die Mehrwerte von 3D-Druck zu spüren, wenn die Unternehmen aus den verhärteten Denkstrukturen austreten und die von der Technologie geschenkten Freiheitsgrade und Vorteile nutzen. Das haben viele Beispiele aus der Vergangenheit, wie bei Hörgeräten oder Zahnschienen, schon unter Beweis gestellt.
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