Der 3D-Druck mit mehreren Farben ist seit jeher ein großer Wunsch der Community. Aktuelle Multi-Filament-Systeme ermöglichen bereits den Wechsel zwischen verschiedenfarbigen Filamenten. Diese Methode ist jedoch oft auf eine begrenzte Farbpalette beschränkt und erzeugt zusätzlich Materialabfall durch sogenannte „Wipe Tower“ und überschüssiges Filament. Das Open-Source-Projekt PolyDye verfolgt einen anderen Ansatz. Bei PolyDye wird Inkjet-Technologie in FDM-Drucker integriert, um Farbe direkt auf die Oberfläche des Objekts aufzutragen.
Ein Demonstrationsvideo des YouTube-Kanals Teaching Tech zeigt, wie die PolyDye-Technologie funktioniert. Der Prozess erfordert mehrere Schritte, darunter die Vorbereitung eines 3D-Modells in einer geeigneten Software, das Anpassen der Druckeinstellungen sowie die Konfiguration der Tintenstrahl-Druckanweisungen auf einer SD-Karte. Während des Drucks wird das Objekt wie gewohnt schichtweise erstellt, wobei jede Schicht mit einem feinen Farbauftrag versehen wird.
Die Hardware von PolyDye besteht aus einer Hauptplatine, einer Tochterplatine, gedruckten Bauteilen – wie einem Halter für die Tintenpatrone – und der nötigen Verkabelung. Aktuell ist das System auf Drucker mit Marlin-basierter Firmware beschränkt, was bestimmte technische Voraussetzungen erfordert. Eine Beta-Testversion des PolyDye-Systems ist etwa für 199 US-Dollar erhältlich. Die benötigten Bauteile und Anleitung findet man auf der offiziellen Webseite. Weitere Informationen und Bauanleitungen finden Interessierte auf der GitHub-Seite des Projekts.
Obwohl sich das System noch in der Entwicklungsphase befindet, zeigt es das Potenzial, herkömmlichen Multi-Filament-Druckern ernsthafte Konkurrenz zu machen.