Home 3D-Drucker Anycubic Photon Mono 2 Review – Viele Details auf kleinem Raum

Anycubic Photon Mono 2 Review – Viele Details auf kleinem Raum

Die Photon-3D-Drucker Serie von Anycubic hat mit dem neuen Photon Mono 2 einen neuen Ableger hervorgebracht. Der ab Anfang Mai 2023 erhältliche SLA-3D-Drucker bietet sämtliche Vorteile bisheriger monochromer 3D-Drucker auf einem noch kleineren Raum, und zusätzlichen Verbesserungen bei der Beleuchtung und der Auflösung.

Nun sind zwar schon einige Jahre seit der Ankündigung des ersten Anycubic Photon mit monochromer Beleuchtung vergangen, doch das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen, China findet immer wieder neue Wege zu überraschen. Jetzt machte Anycubic einen nächsten Schritt mit der Ankündigung des Photon Mono 2, dessen verbesserte LighTurbo-Matrix glattere Oberflächen ermöglicht und gemeinsam mit einem 4K-Display ein hohes Maß an Qualität verspricht.

Doch neben den Verbesserungen bei der Beleuchtung hat Anycubic auch etwas an den Dimensionen des Druckers verändert. Der Mono 2 ist nicht nur relativ klein, sondern wiegt auch weniger als die meisten 3D-Drucker seiner Größe. Doch die Größenreduktion wirkt sich keineswegs auf das Bauvolumen aus, welches mit 2.09 L ein gutes Verhältnis zwischen Außenmaßen und Bauraum aufweist.

Gemeinsam mit dem High Clear Resin von Anycubic, durften wir den Photon Mono 2 schon vorab testen und haben die wichtigsten Verbesserungen des neuen Druckers und einigen nützlichen Tipps zu dem Ultra-klaren 3D-Druck-Harz von Anycubic in diesem Artikel aufbereitet, aber zuerst zu dem Lieferumfang.

Lieferumfang

  • 1x Photon Mono 2
  • 1x Druckplattform
  • 1x Harzbecken
  • 1x Anleitung
  • 1x Nivellierungspapier
  • 1x Bildschirmschutz
  • 1x Handschuhe und Maske
  • 1x Trichter
  • 2x Spachtel
  • 3x Sechskantschlüssel
  • 1x USB-Stick
  • 1x Netzkabel

Technische Details

Druckvolumen 143,36 (L) x 89,1 (B) x 165 (H) mm
XY Auflösung  4096  x 2560 Pixel (4K)
LCD 16,764 cm (6,6 ”) Monochrom Bildschrim
Lichtquelle Parallel-Matrix LED
Kontrastverhältnis 12,50069444
Horizontale Auflösung 35 µm
Vertikale Auflösung 10 µm
Schichtdicke 10-150 µm
Schichtdauer 1,5 – 3 s/Layer
Druckgeschwindigkeit 20-50 mm/h
Z-Genauigkeit / Schichtdicke 0.01 ~ 0.15mm
Wellenlänge des UV-Lichts 405 nm
Nivellierung 4-Punkt
Stromversorgung 100-240 V  50/60 Hz
Gewicht ~ 4 kg

Verbesserte LighTurbo-Matrix

Hinter dem vergrößerten Display liegt, wie bei anderen Ablegern der Photon Mono Reihe, eine monochrome LCD Beleuchtung mit Parallel-Matrix LEDs. Bei dem neuen Photon Mono 2 wurde nun aber die neue LighTurbo-Matrix-Technologie eingeführt, durch die eine stabilere und gleichmäßigere Lichtquelle ermöglicht werden soll. Der Hersteller verspricht dadurch eine Verringerung der Schichtlinien, sodass gemeinsam mit einer Auflösung von 4096  x 2560 Pixel (4K), perfekt glatte Oberflächen und feinste Details erzeugt werden können.

Verbessertes Design

Um eine bessere Haftung der Modelle an der Bauplattform zu ermöglichen, bietet der Anycubic Photon Mono 2 eine laser gravierte Plattform aus einer Aluminium-Legierung. Durch seine besonders ebene Oberfläche haften Modelle besser an der Druckplattform und verhindern somit einige der häufigsten Druckfehler.

Derartige kleine Verbesserungen finden sich überall an dem neuen 3D-Drucker. Ein weiteres oberflächliches Upgrade, ist das kompakte Verhältnis zwischen Größe und Bauraum, bei dem das Druckvolumen größer geworden, und die Außenmaße und das Gewicht geschrumpft sind. Dadurch ist er leichter als der Mono 4K, was ihm zusätzlich einen moderneren und fortschrittlicheren Touch verpasst.

Ein Größenvergleich zwischen dem Photon Mono 4K und dem neuen Photon Mono 2 / Foto: Anycubic

Am Harzbecken ist auch wieder eine praktische kleine Füllstandsanzeige. Hier sind ganze vier Stufen angeschrieben, was bei der Einschätzung der Menge des Harzes hilft.

Bis zu 390 ml können in das Becken gefüllt werden.

Neue Version für Anycubic Photon Workshop

Anycubic hat passend zu der Veröffentlichung des neuen Druckers auch eine neue Version für den Photon Workshop veröffentlicht, bei der einige neue Features und eine neue Oberfläche eingeführt wurden.

Die seit dem 17. März verfügbare Version 3.0 bietet viele kleine Verbesserungen in der Bedienung, wodurch der Workflow während dem Vorbereiten eines 3D-Druckvorgangs erleichtert wird. Dort ist auch bereits ein vordefiniertes Profil für den Photon Mono 2 eingerichtet, sodass ein einfacher und schneller Einstieg in die Bedienung des 3D-Druckers ermöglicht wird.

Anti-Aliasing

Neben den Verbesserungen der LED-Matrix, hat Anycubic zusätzliche Features für ein hohes Maß an Detailtreue eingebaut, wie das Anti-Aliasing. Dadurch wird ein hohes Maß an Genauigkeit bei jedem Druck versprochen.

Durch den Mangel an Konvergenz könnte man bei einem Harz-3D-Drucker möglicherweise Schichten sehen. Das Anti-Aliasing kann hier jedoch gegen potenzielle Unvollkommenheiten helfen und diese ausmerzen, sodass ein schöner und makelloser Druck ermöglicht wird. Anti-Aliasing “blendet” die Schichten ineinander und sorgt dafür, dass scharfe Kanten abgerundet werden und schließlich auch anders mit Licht bestrahlt.

Einrichtung und Kalibration

Nach dem Auspacken ist der Drucker nach nur wenigen Handgriffen einsatzbereit und lässt sich einfach mit den beigelegten Modellen testen. Zuerst sollte man aber, wie immer, die Druckplattform nivellieren. Mit vier kleinen Schrauben an der Druckbetthalterung lässt sich die Position der Plattform einstellen, wobei Anycubic hier wieder ein Nivellierungspapier beigelegt hat, um diesen Vorgang zu erleichtern.

Hat man nun alles startklar gemacht, kann man entweder bequem eines der beigelegten Modelle drucken lassen, diese werden bereits als G-Code auf dem USB geliefert, oder man macht sich an die verbesserte Slicer-Software, Anycubic Photon Workshop, und testet gleich einige neue Features aus.

Entscheidet man sich erstmal für die neue Slicer-Version, fallen so manchen gleich einige Veränderungen auf, wie das stylische neue Interface oder die neuen Ansichts-Optionen in der oberen Bildschirmmitte. Spielt man aber eine kurze Weile mit den Einstellungen, fallen doch einige Veränderungen auf. Am besten erkundet jede*r selbst alle neuen Features, die neuste Version steht derzeit schon auf der Website von Anycubic zum Download bereit.

Die Nachbearbeitungsschritte im Detail / Foto: Anycubic

Im Test

Wir haben uns zuerst für einen Test mit einem der beigelegten Modelle entschieden. Als Testobjekt wählten wir den Anycubic Test-Würfel, da sich dieser am besten für einen erfolgreichen Test der Genauigkeit eignet, und einen kleinen Geist (hier finden Sie das Modell).

Da der Anycubic Test-Würfel schon als G-Code auf dem USB-Stick beigelegt war, war der erfolgreiche Ablauf des Druckvorgangs relativ vorhersehbar, überraschte aber dennoch in manchen Aspekten. Der Druckvorgang war sehr leise und innerhalb weniger Stunden war der Würfel in moderater Größe gedruckt. Hier übertrifft das Ergebnis deutlich die Erwartungen an die Qualität und zeigt, welches hohe Maß an Präzision man mit dem neuen Anycubic Photon Mono 2 erzielen kann.

Das zweite Modell, der kleine Geist, war dank des vorgefertigten Profils im Photon Workshop auch schnell vorbereitet und konnte, wie der Test-Würfel, in kürzester Zeit gedruckt werden. Höchst detailliert und ohne jegliche Druckfehler war der Geist nach knapp 3 Stunden fertig.

Anycubic High Clear Resin

Die Modelle druckten wir mit dem Anycubic High Clear Resin, das völlig durchsichtige und klare Oberflächen verspricht und als preiswerteste Alternative im Bereich der Ultra-klaren 3D-Druck Harze angeboten wird.

Foto: Anycubic

Um mit dem High Clear Resin optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen nach dem erfolgreichen Druckvorgang, noch eine kleine Reihe an Nachbearbeitungsschritten durchgeführt werden. Diese sind zwar nicht kompliziert, benötigen aber ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl und Geduld.

Nach dem erfolgreichen Druck wird das Modell gewaschen.
Danach wird gründlich die zusätzliche Schicht aufgetragen.
Anschließend ist das Modell sehr stabil und kann berührt werden.

War der Druck also erfolgreich, muss zunächst ein erster kurzer Waschgang mit Isopropanol oder ähnlichem durchgeführt werden, wobei anschließend nicht wie üblich zur Beleuchtung übergegangen wird, sondern zuerst eine zusätzliche Schicht des Harzes aufgetragen werden muss. Am besten gelingt dies mit einigen Pinseln, mit denen gut alle Ecken des Modells erreichbar sind. Wichtig hierbei ist es, eine homogene Schicht des High Clear Resin aufzutragen, da sonst manche Stellen eher trüb ausfallen könnten.

Während dem Auftragen der zusätzlichen Schicht des Harzes fällt eine Sache besonders auf. Anders als bei vielen anderen Harzen ist das Anycubic High Clear Resin sehr geruchsneutral und ist während dem Arbeiten meist nicht aufgefallen. Das macht das Arbeiten mit dem Resin definitiv angenehmer.

Ist nun das ganze Modell bepinselt, kann schließlich zum Beleuchtungsprozess übergegangen werden. Hier sollte man sich auf jeden Fall an die Angaben des Herstellers halten, da sich eine zu lange Beleuchtungszeit auf die Qualität des Modells auswirken kann, und der Druck einen gelblichen Farbton annimmt. In unserem Fall waren zwei Minuten, wie es Anycubic angegeben hat, aber absolut ausreichend, um ein gutes Maß an Härte zu erzielen, aber noch keine Verfärbung hervorzurufen.

Genauere Informationen zu dem Ultra-klaren 3D-Druck Harz von Anycubic finden Sie hier.

Ergebnis

Der Würfel konnte höchst detailliert gedruckt werden, und hat sogar den dünnen Rahmen des Würfels ohne erkennbare Schichten gedruckt. Hier wird auch wieder die verbesserte Beleuchtung sichtbar und hält somit die Versprechen von Anycubic, höchste Qualität auf kleinen Raum zu bieten.

Der Würfel hat keine gelbe Farbe angenommen und ist relativ klar.
Die Details an dem Würfel sind sehr schön zur Geltung gekommen.

Trotz seiner spitzen Ecken und verwinkelten Wände, ist der Anycubic Test-Würfel nicht nur klar durchsichtig, sondern auch hoch detailliert. Ein Vergleich zwischen den Modellen während der Nachbearbeitung zeigt, wie wichtig die richtige Ausführung der Schritte ist, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Gleich nach dem ersten Waschvorgang war das Modell eher milchig trüb und relativ undurchsichtig, nach dem Auftragen der äußeren Schicht und dem zweiten Waschgang war es aber so klar wie klassisches Acrylglas.

Das zeigte sich auch bei dem zweiten Modell, dem kleinen Geist. Dieser war etwas leichter vollständig zu bepinseln, was sich auch an dem Grad der Durchsichtigkeit bemerkbar macht. Kombiniert man die Klarheit des Harzes mit dem Maß an Genauigkeit des Photon Mono 2, erhält man beinahe garantiert ein effizientes und hochpräzises Werkzeug für den 3D-Druck für viele Anwendungen.

Mit dem High Clear Resin kann man sich sogar während der Wartezeit vergnügen.

Zusammenfassung

Vorteile:

  • Viele Softwareupdates
  • Kompakte Außenmaße
  • Großer Bauraum
  • Hohe Druckgeschwindigkeit
  • Hochauflösende Beleuchtung (4K)
  • Perfekt für Einsteiger
  • Verbesserungen der LighTurbo-Matrix
  • Füllstandsmarker im Harzbecken

Nachteile:

  • Locker sitzende Abdeckung

Fazit

Im Vergleich zu anderen Ablegern der Photon-Reihe, bietet der Photon Mono 2 zwar keine bahnbrechenden Neuerungen, aber verfügt trotzdem über genügend Upgrades, um einen Kauf in Erwägung zu ziehen. Ob nun der vergrößerte Bauraum oder die verbesserte Lichtquelle, der neue Photon Mono 2 bringt viele nützliche Funktionen für alle, die sich erstmal mit dem Harz-3D-Druck vertraut machen wollen oder ein Upgrade auf einen effizienten und kompakten Miniaturen-3D-Drucker suchen.

Dem gegenüber steht das Anycubic High Clear Resin, das eine ganz klare Empfehlung für alle ist, die bereits mit den Basics des SLA-Drucks vertraut sind und ein wenig mit neuen Materialien experimentieren wollen. Manche Teile sind aufgrund der besonderen Nachbearbeitung etwas schwieriger völlig durchsichtig zu machen, deshalb sollte man sich zusätzlich kleine Pinsel zulegen, mit denen auch kleine Ecken und Spalten erreicht werden können.

Das Anycubic High Clear Resin ist mit 40 deutlich billiger als andere Clear Resins, die es derzeit auf dem Markt gibt und macht damit den Harz-3D-Druck mit durchsichtigen Materialien auch für Hobby-Anwender*innen erschwinglich.

Der Anycubic Photon Mono 2 wird ab dem 5. Mai 2023 erhältlich sein und kann auf der Website von Anycubic oder ausgewählten Partnern für 239 erworben werden.

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