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    Die 10 größten Vorurteile – #3: “Bunte Plastikteile schön und gut aber wann kann man richtige Materialien verarbeiten?”

    Nachdem es in den letzten beiden Artikel unserer Serie um Nahrungsmittel und 3D-gedruckte Organe ging, widmen wir uns jetzt einem der größten Vorurteile überhaupt: “Bunte Plastikteile schön und gut, aber wann kann man richtige Materialien verarbeiten?”. Ein für alle mal werde ich in dem Artikel das Vorurteil, dass man nur Plastik 3D-drucken kann widerlegen. 

    Alle Leserinnen und Leser die häufiger auf unserer Seite vorbei schauen können über dieses Vorurteil vermutlich nur Lachen oder den Kopf schütteln, aus dem simplen Grund, dass es kaum eine andere Technologie gibt, die derart vielfältig ist wie 3D-Druck.

    Richtig bekannt wurde 3D-Druck durch die 3D-Drucker die jeder zu Hause einsetzen kann und die vergleichsweise kostengünstig sind. Doch schon hier gibt eine große Variation verschiedener Materialien: Am bekanntesten sind das 3 (oder 2.85)mm und das 1.75mm Filament. Das Material wird meist auf Spulen versendet und ist ein reiner Kunststoff oder ein Kunststoff mit verschiedenen Zusätzen. Diese Zusätze erlauben erst die große Vielfalt an Materialien, es gibt flexible, feste, leuchtende, hitzebeständige, … Materialen. Dennoch bestehen sie alle hauptsächlich aus Kunststoff, also stimmt das Vorurteil etwa doch? Vorweg darf ich schon verraten, dass das nicht der Fall ist!

    Neben Kunststoff werden noch Harze in Form von Resinen in DLP oder SLA 3D-Drucker eingesetzt. Damit lässt sich eine deutlich höhere Auflösung erzielen, doch das Material und die entsprechenden 3D-Drucker ist meist deutlich teurer.

    Jetzt aber zu den wirklich besonderen Materialen:

    3D gedruckte optische Linsen von Luxexcel

    Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert optische Elemente mittels 3D-Druckern zu erzeugen. Nach jahrelanger Forschung konnte dann ein großer Durchbruch erzielt werden: Die 3D-gedruckten Linsen bestanden die ISO 8989-1:2004 Prüfung und dürfen somit zu Brillengläsern weiterverarbeitet werden. Vom 3D-Druckvorgang sieht man dabei übrigens nichts mehr.

    Titan

    Das Metall wird vor allem mit besonderer Härte und großem Wert in Verbindung gebracht. Häufig wird Titan auch in der Chirurgie eingesetzt oder aber für den Werkzeugbau. Titan kann mit speziellen Maschinen auch additive verarbeiten werden (= 3D gedruckt), so erhielt zum Beispiel ein 64 Jahre alter Tiberia ein 3D gedrucktes Titankieferimplantat. Auch in der Luftfahrt wird Titan eingesetzt, so zum Beispiel erhielt ein norwegischer Hersteller die Freigabe der Luftfahrtbehörde für 3D-gedruckte Titan-Bauteile. Genauso wie Titan können unzählige andere Metalle auch verarbeitet werden, eines der bekanntesten Verfahren auf dem Gebiet ist das selektive Lesersintern, dabei wird ein Pulver Schicht für Schicht aufgetragen und mittels Laser geschmolzen.

    Metall 3D-Drucker für zu Hause auf Kickstarter

    Während man Titan oder optische Elemente nur mit 3D-Druckern verarbeiten kann die sehr teuer sind, gibt es derzeit ein Projekt auf Kickstarter das einen anderen Ansatz verfolgt: Der Ability1 ist eine Kombination aus Metall 3D-Drucker und CNC Fräse, er wird derzeit für rund 3000$ auf Kickstarter beworben. Doch es gibt auch eine Nachteile, wie unser Artikel über den Ability1 zeigt. 

    Beton

    Kein anderes Material wird häufiger verarbeitet wie Beton und man kann das Material sogar 3D-Drucken. In Dubai wurde vor rund einem Jahr das erste 3D-gedruckte Bürogebäude offiziell eröffnet. Zudem wird weltweit an neuen Mischungen und Materialien für 3D-gedruckte Gebäude gearbeitet, so zum Beispiel an der TU Dresden.

    Fazit

    Man kann nicht nur Kunststoff mittels 3D-Druckern verarbeiten. Es sind auch Metalle oder andere Materialien möglich, sogar organische Materialien können verarbeitet werden. Man kann gar nicht sagen welches Material das Beste ist, jedes wurde für einen anderen Anwendungszweck erzeugt und es gibt unzählige Dinge die man mittels 3D-Druckern herstellen kann.

    In der Serie der 10 größten Vorurteile über 3D Druck zeigen wir viele der immer noch wahr geglaubten Themen auf und schauen was wirklich daran ist. Während des Hypes sind viele Medien auf das beliebte Thema aufgesprungen, die Folge daraus sind überhöhte Erwartungen, falsche Hoffnungen und ein verzerrtes Bild über die Technologie. Natürlich wurden die Hoffnungen teilweise untererfüllt und verbreiten daher negative Stimmung.

    Hier gibt es die Übersicht über weitere Vorurteile, die wir angegangen sind:

    1. “Morgen drucke ich mir einfach eine Pizza!”
    2. “Übermorgen dann eine neue Leber”
    3. “Bunte Plastikteile schön und gut aber wann kann man richtige Materialien verarbeiten?”

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