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Review: Tevo Tornado 3D-Drucker

Der Tevo Tornado sieht auf den ersten Blick wie ein CR10 aus. Tatsächlich ist der mechanische Aufbau ähnlich, doch es gibt auch viele Unterschiede. Wie sich diese auf die Druckqualität auswirken, zeigen wir in unserem Review.

Verpackung und Zusammenbau

Der mechanische Aufbau des Tevo Tornado und des CR10 ist ziemlich identisch. Der Tevo Tornado wird in 2 großen Baugruppen geliefert, diese müssen nur mehr mit wenigen Schrauben verbunden werden. Der gesamte Aufbau dauert also nur wenige Minuten. Sämtliche Bauteile sind gut geschützt zwischen mehreren Lagen Schaumstoff gesichert. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung bietet nur wenige Informationen. Da der Zusammenbau aber simpel ist, wird sie auch nicht zwingend benötigt. Bevor man beginnt sollten zudem noch alle Zahnriemen gespannt werden. Im Lieferumfang war neben dem notwendigen Werkzeug auch noch eine Ersatzbeschichtung für das Hotend enthalten. Filament für erste Versuche war nicht enthalten. Die obligatorische SD-Karte dahingegen schon. Eine Halterung für Filamentspulen ist auch nicht enthalten. Auf der SD-Karte ist aber eine G-Code Datei hinterlegt, mit der man sich eine eigene Halterung ausdrucken könnte.

Mechanik und Druckbett

Isolierte Unterseite des 230V Druckbettes

Wie auch der CR10 wird der Tevo Tornado von nur 3 Schrittmotoren angetrieben (plus einer für den Extruder). Die Z-Achse muss also mit nur einem Schrittmotor auskommen. Dadurch kann der Hersteller Kosten sparen. Die Druckqualität sollte dadurch aber nicht stark leiden. Die Lagerung der Achsen geschieht mit Laufrädern an den Aluprofilen. Dadurch können teure Linearführungen und Lager eingespart werden. Das Spiel der Laufräder kann man einstellen, um starke Abnützung zu vermeiden. Die Y-Achse ist relativ schwer, sie besitzt dafür aber auch einen größeren Schrittmotor. Abgesehen davon wirkt der gesamte Aufbau (wie auch beim CR10) ausreichend stabil. Bei hohen Geschwindigkeiten sind trotzdem Vibrationen zu befürchten.

Das Druckbett wird bereits mit einem Testobjekt darauf ausgeliefert. Dieses muss dann erstmal entfernt werden. Dabei zeigt sich bereits, dass zumindest PLA sehr gut auf dem Druckbett haftet. Ebenso war es im Test mit anderen Materialien. Vielmehr war es so, dass gerade große Objekte sich kaum entfernen lassen (bei ausgekühltem Druckbett). Da die Kunststoffbeschichtung zudem sehr weich ist, entstehen sehr schnell Kratzer.

Elektronik

Die Elektronik ist in einer externen Box untergebracht. Es gibt eine USB Schnittstelle (das entsprechenden Kabel war ebenfalls Lieferumfang) und einen SD-Kartenleser. Es gibt auch einen Ein/Aus-Schalter an der Rückseite. An der Vorderseite befindet sich ein kleines Display und ein Knopf zur Steuerung des 3D-Druckers. Soweit wirkt alles ganz hochwertig. Nicht so gut ausgeführt sind die Verkleidungen der Kabel und deren Anschlüsse. Die Kabel sind in Schläuchen, die nicht sehr hochwertig sind. Am Anschlussende der Box sind die Schläuche nur mit Kabelbindern befestigt, es gibt also keine Zugentlastung für die Kabel. Das wäre noch nicht so schlimm, würde das nicht bei den beiden Kabeln des beheizten Druckbettes genauso sein.

Dazu muss man wissen: Das Druckbett des Tevo Tornado wird mit Netzspannung betrieben. Eine Erdungsleitung und die damit verbundene Sicherheit gibt es jedoch nicht. In Kombination mit dem schlechten Schutz des Kabels wirkt das wie eine tickende Zeitbombe. Wer einen Tevo Tornado kaufen will, sollte eine Kabelentlastung anbringen oder auf den Einsatz des beheizten Druckbettes verzichten. Gut gefallen hat uns im Test die Steuerung der Lüfter, der externen Box. Diese schalten sich scheinbar nur bei Bedarf ein, sind dann aber auch relativ laut. Ebenfalls toll waren die schnellen Aufheitzzeiten des Druckbettes, für 55 Grad sind nur ca 30-40 Sekunden notwendig, nach 2:40 Minuten hat das große Druckbett schon 100 Grad erreicht. Nach nur 3 Minuten sind 105 Grad erreicht, im Anbetracht des großen Druckbettes ein sehr guter Wert.

Druckqualität

Die Druckqualität ist durchschnittlich gut. Im Test kam es immer wieder zur Bildung von Rillen entlang der Z-Achse. Zudem kam es beim Ausdruck einer großen Vase zu einigen kleineren Rissen. Bei kurvigen Oberflächen tritt zudem ein Phänomen mit dem Namen Salmon Skin. Um das Problem zu bekämpfen ist ein Smoother oder TL-Smoother notwendig. Ausgelöst wird es durch die Schrittmotortreiber und Störsignale. Gerade bei Vasen ist dieser Effekt deutlich erkennbar. Sonst ist die Druckqualität ganz okay, aber auch nicht überragend gut. Ähnlich wie es auch beim CR10 der Fall war.

Fazit

Der Tevo Tornado macht einige Dinge besser als der CR10, aber einige Dinge auch schlechter. Gerade die Kabelführungen und die fehlende Zugentlastung der Kabel ist ein großes Problem. Wer primär mit PLA oder Ähnlichem drucken möchte, ist mit einem CR10 vermutlich besser beraten. Wer Materialien wie ABS auf sehr heißem Druckbett drucken möchte, sollte hingegen zum Tevo Tornado greifen. TL-Smoother zur Steigerung der Qualität sind bei beiden Druckern möglich / notwendig. Preislich erhält man für etwa 350€ eine 3D-Drucker mit sehr großem Bauraum. Um diesen auch sinnvoll nutzen zu können, sind jedoch einige Optimierungen notwendig.

Technische Details

Druckraum* (B / H / T) 300 x 300 x 400mm
Druckgeschwindigkeit bis 150 mm/s
Schichtdicke 0,05 – 0,350 mm
Filament / Düsen-Durchmesser (Standard) 1,75 mm / 0,4 mm
Material ABS, PLA, SmartABS, flexible Materialien mit Einschränkungen
Extrudertemperatur (max) 250°C – 270°C
Druckbett-Technologie 4 Punkt manuell justierbar, Solid State Relay + Netzspannung, bis ca 110 Grad
File transfer USB, SD
Außenmaße ca. 615 x 600 x 490 mm
Gewicht ca. 14 kg
Weitere Features externe Elektronik, zahlreiches Werkzeug, Ersatz Beschichtung für das Druckbett
Technologie FFF/FDM (Fused Filament Fabrication)
Händlerlink Gearbest

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Überblick der Rezensionen
Druckqualität
8.5
Geschwindigkeit
8.5
Hardware und Elektronik
6
Schwierigkeit des Zusammenbaus
9
review-tevo-tornado-3d-druckerDer Tevo Tornado hat sich ganz ähnlich dem CR10 im Test geschlagen. Die Druckqualität war etwa gleich gut. Nicht gut war hingegen die Ausführung der Kabel und deren Zugentlastung.