Home Forschung & Bildung 3D-gedruckte Mikronadel für minimal-invasive Behandlung von Augenerkranungen

3D-gedruckte Mikronadel für minimal-invasive Behandlung von Augenerkranungen

Der Assistenzprofessor Kuen-Ren “Roland” Chen arbeitet an der Entwicklung einer 3D-gedruckten Mikronadel, um invasive Behandlungen bei Augenerkrankungen zu revolutionieren. Hierfür erhielt Chen ein 18-monatiges Forschungsstipendium im Wert von 264.000 US-Dollar.

In einem von der Organisation Prevent Blindness America in Auftrag gegeben Bericht wurde herausgefunden, dass die Kosten für die Behandlung von Augenerkrankungen sowie Sehverlust jährlich fast 139 Millarden US-Dollar betragen. Diese Summe rührt Großteils von der Tatsache, dass beispielsweise Augeninjektionen und Laserbehandlungen immens teuer sind.  

Während herkömmliche Augentropen bei kleineren Entzündungen sehr hilfreich sein können, sind diese für schwere Augenkrankheiten meist nicht hilfreich. Oft besteht eine physische Barriere im menschlichen Auge, sodass einige Medikamente nicht anders als durch eine Injektion verabreicht werden können. Die Kosten einer solchen Injektion belaufen sich meist jedoch auf knappe $ 2000, wobei Laser-Behandlungen häufig Nebenwirkungen aufweisen.

WSU Assistant Professor Kuen-Ren “Roland” Chen

Aus diesem Grunde wurde die 3D-Druckindustrie schon des Öfteren aufgefordert, moderne Technologien einzusetzen, um neue Behandlungswege zu erforschen. Nun erhielt Kuen-Ren “Roland” Chen, Assistenzprofessor an der WSU School of Mechanical and Materials Engineering, ein Stipendium des US-Verteidigungsministeriums, um mit dem Einsatz von 3D-Drucktechnologien eine neue minimal-invasive, schmerzfreie Alternative zu der üblichen, schmerzhaften Injektionsnadel zu finden.

Genauer gesagt soll der Assistenzprofessor im Rahmen seines 18-monatigen Stipendiums eine programmierbare, 3D-druckbare Mikronadel entwickeln, mit welcher Medikamente direkt ins Auge des Patienten gespritzt werden kann. Diese Mikronadeln sollen in weiterer Folge zu einem Nadel-Arrangement zusammengeführt werden und bieten so eine minimal-invasive, schmerzfreie Alternative. In Zusammenarbeit mit WSU-Dokorand Maher Amer soll die bestehende Mikronadel-Technologien verbessert werden, indem eine Ver- und Entriegelungstechnik für eine Reihe von 3D-gedruckten Mikronadeln entwickelt wird.

Diese neue Methode ermöglicht es Ärzten nun, Mikronadeln mittels eines Polymergels am Auge des Patienten anzubringen sowie zu “verriegeln”, so dass notwendige Medikamente für lange Zeiträume abgegeben werden können. Sobald die Behandlung abgeschlossen ist, lässt sich diese Mikronadelanordnung leicht wieder lösen.

© WSU /Erster Mock-up-Prototyp der Mikronadelanordnung. Dieser Prototyp besteht nicht aus dem endgültigen Material mit der programmierbaren Funktion. Es zeigt die relationale Größe der Mikronadeln und das eigentliche Gerät. Der endgültige Gesamtdurchmesser wird kleiner sein als auf dem Foto gezeigt.

Diese stetig anhaltende Medikamentenzufuhr stellt nicht nur eine effizientere Methode zur Behandlung dar, ebenso ist diese wesentlich kostengünstiger. Weiters werden mit dem Einsatz dieser Mikronadeln die Krankenhausbesuche für Patienten erheblich gesenkt, da diese Nadeln bis zu einem Monat konstant Medikamente ins Auge des Patienten abgeben könnten.

Momentan arbeiten Forscher noch daran, die notwendige Form für die Herstellung der Mikronadeln zu entwickeln sowie Chens innovativen Verriegelungsmechanismus zu testen.

Wöchentlicher 3Druck.com Newsletter

Keine News mehr versäumen: Wir liefern jeden Montag kostenlos die wichtigsten Nachrichten und Informationen zum Thema 3D-Druck in Ihr Postfach.

Wir senden keinen Spam! Mit dem Absenden des Formulars akzeptieren Sie unsere Datenschutzbestimmungen.

Keine News mehr versäumen!

Wir liefern wöchentlich kostenlos die wichtigsten Nachrichten und Informationen zu dem Thema 3D-Druck in Ihr Postfach. HIER ANMELDEN. Wir sind auch bei LinkedIn zu finden. Sie können uns hier folgen!