An der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) wurde bereits vor Jahren eine Folie entwickelt, die als Bildsensor eingesetzt werden konnte. Die 300 micron dicke Folie konnte bereits die Entfernung von Objekten zur Folie selbst bestimmen.
Die Inspiration dazu kam aus der Tierwelt. Die Sprungspinne berechnet je nach Unschärfe auf der Netzhaut die Entfernung zu ihrer Beute und ist damit ein sehr erfolgreicher Jäger. Aus dieser Folie hat ein Team der JKU nun einen 3D Scanner entwickelt.
Univ.-Prof. Oliver Bimber, Leiter des Instituts für Computergrafik der JKU:
„Diese [Folie] kann eine beliebige Form und Größe annehmen. Damit soll es eine bessere Einbettung in unseren Alltag möglich werden.”
Dabei wird die Folie rund um das zu scannende Objekt angebracht. Mit einem Picoprojektor wird das Objekt mit einem zufälligen Rauschmuster bestrahlt. Danach wird die Entfernung von der Folie zu dem Objekt von der Folie vermessen. Dabei entstehen 256 Ansichten des Objekts mit unterschiedlichen Schattierungen. Aus diesen 256 Bildern wird mit dem Shape-from-Shading Verfahren ein 3D Modell des Objekts rekonstruiert.
„Der Clou der neuen Technologie liegt allerdings darin, wie aus der diffusen und zufälligen Reflektion des Lichts vom Objekt auf die Folie dessen Form und Abstand errechnet wird.
In Zukunft sollen die zufälligen Rauschmuster, die zur Abtastung nötig sind, nicht mehr durch einen externen Picoprojektor erzeugt werden, sondern vielmehr durch eine kodierte Blende direkt innerhalb einer zweiten Folienschicht.”
Theoretisch könnte die Folie bei verschiedensten Anwendungen in der Industrie oder auch in Monitoren und Tablets Einsatz finden.