Neuroradiologe und Forscher André Kemmling nutzt hochpräzise Stereolithografie (SLA) für den 3D-Druck von Hirnarterien, mit deren Hilfe er personalisierte Eingriffe durchführen kann.
Nach jahrelanger Erfahrung in der Notaufnahme weiß Dr. Kemmling, dass Eingriffe an Hirnarterien nicht nur eine Frage der Zeit sondern auch der Präzision sind: Wenige Millimeter entscheiden über Leben und Tod. Auch die modernste Instrumente funktionieren nur dann, wenn sie präzise in den Hirnarterien der Patienten platziert werden.
Mithilfe der innovativen Methode von Dr. Kemmling können Mediziner akkurate, lebensechte Modelle der Gehirnarterien eines Patienten nachbilden und an diesen üben, um sicherzustellen, dass der Eingriff im OP-Saal reibungslos verläuft.
Ausgehend von den individuellen Patientenscans schafft Dr. Kemmling mit seinen 3D-Modelle lebensgroße Nachbildungen der tatsächlichen Gefäßanatomie. Die Hirnarterien aus dem Form 2 3D-Drucker sind ein universell einsetzbares Werkzeug für Training und Forschung. Gleichzeitig stellen sie eine kostengünstige, anatomisch exakte Alternative zu Silikonmodellen und Tierversuchen dar. Dr. Kemmlings Vision: Ein personalisierter Behandlungsplan für jeden Patienten.
Dr. Kemmling ist sicher, dass sich 3D-Druck zukünftig für eine ganze Reihe von Verfahren in der Medizin nutzen lässt. Allgemein können 3D-Modelle für experimentelle Messungen verwendet werden, um zu sehen, wie sich Medizintechnik in den Körper integrieren lässt, ohne den Blutfluss zu behindern. Damit sind diese Modelle für alle möglichen klinischen Anwendungen relevant.
Personalisierten Eingriffen wandeln sich bereits jetzt von zukünftigen zu gegenwärtigen Methoden in der Medizintechnik: 3D-Modelle lassen sich deutlich günstiger und schneller herstellen und werden über kurz oder lang Silikonmodelle und Tierversuche ersetzen. Die Methode von Dr. Kemmling ist für alle Ärzte anwendbar, die über ein dezidiertes 3D-Drucklabor verfügen – und den Wunsch, jeden Patienten individuell zu behandeln.
Dr. André Kemmling ist Neuroradiologe und Forscher am Universitätsklinikum in Lübeck. Er war einer der ersten Käufer des Form 2 in Deutschland. Der vollständige Artikel findet sich hier.