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Dezentrale Produktion durch 3D-Druck

Die Welt der produzierenden Unternehmen und Produkthersteller hat sich in den letzten Jahrzehnten immer stärker verzahnt. Lieferketten sind dicht getaktet, aufeinander abgestimmt und in ihrer Effizienz ans Maximum gebracht. Jedoch zeigt sich bei kleinsten Unregelmäßigkeiten deren Schwäche: verzögerte Materiallieferungen, Lieferausfälle oder Änderungen im Prozess können dazu führen, dass dieses filigrane Konstrukt in sich zusammenfällt. Dabei kann der Ansatz einer dezentralen Produktion völlig neue Sicherheiten für Lieferketten bedeuten. Ein Netz aus 3D-Druckservices bildet hierbei eine virtuelle Fabrik.

 

Zentrale Hersteller und Flexibilität

Große Produzenten wie Kunststoffhersteller können beträchtliche Mengen von Artikeln in Masse herstellen. Dabei tut sich diese bewährte Technik bei zwei Aspekten schwer:

  1. Der Trend geht immer mehr zur Individualisierung. Losgröße 1 bzw. Einzelstückfertigung wird immer häufiger nachgefragt.
  2. Die Skalierbarkeit ist begrenzt. Hersteller benötigen eine Mindeststückzahl oder Durchsatz, um die Maschinenkosten über viele Produkte zu verteilen. Das wirkt sich auch auf die Redundanz aus: Kurzfristige Lieferengpässe können nicht von anderen Herstellern übernommen werden, da die notwendige Anlagentechnik nicht vorhanden ist.

Neben diesen Punkten ist die Einführung eines neuen Produkts zeitlich an viel Vorlauf geknüpft, da Formwerkzeuge getestet und beschafft werden müssen. Diese wiederum verursachen hohe Lagerkosten und belegen Fläche, wenn sie nicht genutzt werden. Eine abgeschaltete Maschine verursacht somit weitere Kosten.

 

Dezentrale Produktion als neue Fertigungsform

Immer mehr Unternehmen nutzen die Möglichkeiten von 3D-Druck und der damit möglichen dezentralen Produktion. Häufig nutzen 3D-Druckdienstleister eine ähnliche Drucktechnik, so dass die Qualität von mehreren Services vergleichbar ist. Ein 3D-Druckservice bietet bereits die dezentrale Produktion mit direktem Versand an Kunden an.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für eine hohe Kundenzufriedenheit ist die Redundanz bzw. Ausfallsicherheit. Sollte ein Lieferant verspätet oder gar nicht liefern können, kann das benötigte Modell von einem anderen 3D-Druckservice nahezu in Echtzeit hergestellt werden, ohne dass Produktionsmaschinen oder Werkzeuge verlagert werden müssen. Das bietet einen echten Wettbewerbsvorteil.

Die Skalierbarkeit ist vermutlich der größte Mehrwert an der dezentralen Produktion: Werden größere Stückzahlen in kurzer Zeit benötigt, können Druckvorlagen an mehrere 3D-Druckservices verteilt werden, die unmittelbar ihre Arbeit beginnen können. Vom Einzelstück, über Kleinserien bis hin zur Serienfertigung ist eine Produktionserweiterung in kürzester Zeit möglich.

Und noch ein weiterer Aspekt ist erwähnenswert: Während man unter Dropshipping den Versand direkt aus einem zentralen Lager versteht, ist mit Dropshipping 2.0 die nachfrageorientierte Herstellung und der Versand direkt vom 3D-Druckdienstleister möglich. Hierdurch entstehen dem Produzenten keine Lagerkosten und muss sich nicht selbst um den Versand kümmern.

 

Regionale Herstellung durch vernetzte 3D-Druckdienstleister

Die immer stärkere Nachfrage nach Onlinelieferungen sorgt dafür, dass Ladenbesuche nachgelassen haben. Das sorgt außerdem dafür, dass Versandläger tausende Artikel auf Vorrat lagern und bei Bestellung über weite Teile der Welt liefern müssen. Eine mögliche Weiterentwicklung der dezentralen Produktion ist die regionale Fertigung auf Bestellung. So könnte an bestimmten Abholstationen direkt ein Modell auf Bestellung hergestellt werden, dass ein Kunde 24/7 abholen kann. Das wäre eine ressourcenschonende Ersatzteilbereitstellung unabhängig von Ort und Zeit.

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