Die Königlich Niederländische Marine steht vor der Herausforderung, ihre weltweit operierende Flotte von Schiffen, Hubschraubern und U-Booten in einsatzbereitem Zustand zu halten. Dabei stellt die Versorgung mit Ersatzteilen ein logistisches Problem dar. Große Mengen an Ersatzteilen mitzunehmen, ist aufgrund des begrenzten Stauraums und des zusätzlichen Gewichts nicht praktikabel. Hinzu kommt, dass die Verfügbarkeit wichtiger Bauteile oft von Herstellern abhängt, die deren Produktion einstellen können. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, setzt die Marine zunehmend auf 3D-Drucktechnologien, die die Produktion notwendiger Ersatzteile direkt an Bord ermöglichen.
Die Schiffe der niederländischen Marine sind mit UltiMaker 3D-Druckern ausgestattet, die eine Vielzahl an Materialien verarbeiten können. Im Hauptquartier in Den Helder werden die benötigten Bauteile entworfen und getestet. Nach erfolgreicher Erprobung werden die Designs in ein digitales Katalogsystem aufgenommen, das die Besatzungen auf ihren Einsätzen nutzen können. Sie wählen einfach das benötigte Teil aus und drucken es vor Ort. Optimierte Bauteile mit verbesserten Eigenschaften können so ebenfalls digital verteilt und lokal produziert werden.
Für die Betriebssicherheit und IT-Anforderungen nutzt die Marine die UltiMaker-Softwarelösungen Cura und Digital Factory. Cura ist als Slicing-Software ein Standard in der Vorbereitung von 3D-Druckjobs, während die Digital Factory es ermöglicht, Druckaufträge sicher und effizient zu verwalten und zu überwachen – auch über große Teams hinweg. Datensicherheit bleibt dabei stets gewahrt, ohne die Zugänglichkeit zu beeinträchtigen.
Die Marine verwendet unterschiedliche Filamente, darunter ABS, PETG und kohlefaserverstärkte Kunststoffe. PETG bietet beispielsweise Resistenz gegenüber extremen Temperaturen, Chemikalien und Feuchtigkeit und ist daher besonders für die Anforderungen an Bord geeignet. So wurde ein Wasserfilter aus PETG gedruckt, um ein altes Messingbauteil zu ersetzen, das anfällig für Salzwasser war. Kohlefaserverbundstoffe werden für leichte, aber robuste Bauteile wie Antennenhalterungen verwendet, die für sichere Kommunikation und das Heben und Senken der Antennen entscheidend sind.
Durch den Einsatz vielfältiger Materialien kann die Marine Bauteile produzieren, die den spezifischen Anforderungen an Land, auf See oder in der Luft gerecht werden. So wird gewährleistet, dass die Marine auch in abgelegenen Einsatzgebieten flexibel bleibt und ihre operationelle Effizienz steigern kann.