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Andrew Smith von Fuel3D im Interview

Wir haben Andrew bereits auf der Print 3D Future in Wien und der 3D Printshow in Berlin persönlich kennenlernen dürfen. Seit 2011 zählt er zum Team von Fuel3D und ist als Head of Sales und Business Development für den Vertrieb von SCANFIY zuständig. In einem Interview hat er uns nun mehr zum handheld 3D-Scanner erzählt, für dessen erfolgreiche Kickstarter Kampagne kürzlich alle Geräte ausgeliefert wurden.

3Druck: Wo hat die Reise von Fuel3D seinen Anfang genommen; wie entstand die Idee zur Entwicklung von SCANIFY?

Andrew: Unsere Geschichte begann im Labor der Oxford Universität, wo Professor Ron Daniel und einer seiner Doktoranden erkannten, dass sie ein zugleich innovatives und kommerzielles Produkt im Bereich 3D-Bilderfassung entwickeln könnten. So wurde dann im Jahr 2007 ein Ableger gegründet und die Geschichte nahm mit vielen ungeahnten Wendungen ihren Lauf.
Anfänglich wurde ein Vermessungs- und Bewertungskonzept zur 3D Fotographie von chronischen Wunden entwickelt. Als sich das mittlerweile in Spitälern und Universitäten in den UK, Europa und Australien angewandte System als erfolgreich herausstellte, überlegte man welche weiteren Zielgruppen und Märkte man mit diesem Produkt ansprechen könnte. Nachdem ein rapides Wachstum des globalen 3D-Druck Markts beobachtet wurde, hat man sich Anfang 2013 auf die Potentiale der vom Unternehmen entwickelten Technologie im Bereich Digitalisierung von Objekten für den 3D-Druck konzentriert.

scanifyHat die Kickstarter Kampagne, mit der der über $ 325.000 für den 3D-Scanner gesammelt werden konnten, die weitere Entwicklung des Geräts beeinflusst, und wenn ja, in welchem Ausmaß?

Das Feedback, das wir von unseren Kickstarter-Backern erhalten haben und noch immer erhalten, hat wesentlich zur Richtung beigetragen, in die sich das Gerät entwickelt hat. Vom endgültigen Design bis hin zu Features in der Fuel3D Studio Software. Außerdem hat die Crowdfunding-Kampagne auch maßgeblich zum Wachstum des Unternehmens beigetragen und im späteren Verlauf auch zu weiteren privaten Finanzierungen in Millionenhöhe sowie weltweiten Diestributionsverträgen geführt.

Kannst du uns erklären, welche Technologie hinter SCANIFY steckt?

Beim Scanvorgang wird eine Reihe von stereoskopischen 2D-Aufnahmen in verschiedenen Belichtungsrichtungen erfasst. Diese Daten werden dann von der Software zu einem einzigen 3D-Modell verarbeitet. Im Hintergrund kombiniert das Gerät eine Reihe von Bildverarbeitungstechnologien, welche zusammen das schnelle Erstellen eines qualitativ hochwertiges 3D-Modell ermöglichen.
Durch die schnelle Erfassung (weniger als 0,1 Sekunden) können auch sich bewegende Objekte gescannt werden. Zeitgleich wird auch die Bewegung des Scanners selbst kompensiert. Die photometrische Stereo-Erfassung ermöglicht es SCANIFY Farben und hochauflösende 3D-Details zu erfassen, während die stereoskopischen Aufnahmen genaue Informationen zum darunter liegenden 3D-Objekt festhalten. In einem finalen Schritt, werden diese Daten zu einer 3D-Aufnahme vereint.

Was sind die nächsten großen Pläne? Arbeitet ihr derzeit and zukünftigen Features oder Updates?

Wir sind ständig darum bemüht das Produkt weiter zu entwickeln, aber die zentralen kurzfristigen Ziele beziehen sich auf die Software. In Kürze werden wir Version 2.0 unserer Fuel3D Studio Software auf den Markt bringen, die einige spannende und neue Features mit sich bringt.

Welches Potential seht ihr im Markt für 3D-Scanner im Consumer und Prosumer Bereich und für welche Anwendungen werden die Geräte euerer Meinung nach in Zukunft verwendet werden?

Eines der offensichtlichen Anwendungsgebiete ist die Erstellung von Modellen für den 3D-Druck und Maker Projekte. Weiters sehen wir ein zunehmendes Interesse für den Einsatz von SCANIFY im Bereich On-Screen Entertainment wie zum Beispiel Gaming und Animation, sowie dem Bildungssektor, dem industriellen Design und sogar für Sicherheitsanwendungen wie der Biometrie.

Vielen Dank für das Interview!

Andy SCANIFYAndrew Smith gehört bereits seit 2011 mit zum Team von Fuel3D und hat die Vermarktung des ersten Produkts für den medizinischen Markt geleitet. Andrew blickt auf über 10 Jahre Erfahrung im Bereich Sales und Vertriebsmanagement sowie mit Business Development Projekten für führende Medizintechnik Unternehmen zurück.

In Deutschland ist SCANIFY über Partner von Fuel3D, darunter Formicum, iGo3D und KL-3D erhältlich. In Österreich und der Schweiz wird das Gerät über Coobx vertrieben. Außerdem besteht ein globaler Distributionsvertrag mit RS Components, welcher diese Märkte ebenfalls abdeckt.

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