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Deutsche Bahn: Immer mehr Ersatzteile aus dem 3D-Drucker

Seit dem 3D-Druck eines einfachen Mantelhakens Ende 2015 hat die Deutsche Bahn bereits 1.000 Ersatzteile für seine Züge und Lokomotiven am 3D-Drucker hergestellt. Zukünftig soll die neue Technologie verstärkt für die Instandhaltung der Fahrzeuge eingesetzt werden.

Bereits vergangenes Jahr haben wir über die “Mobility goes Additive” Initiative der Deutschen Bahn berichtet – ein Netzwerk aus Über 40 Unternehmen die sich im Rahmen der Initiative zusammengeschlossen haben, darunter auch 3D-Drucker Hersteller, Dienstleister und Universitäten.

Waren es anfangs lediglich Kunststoffersatzteile, werden mittlerweile auch Metallkomponenten für den Hochgeschwindigkeitsverkehr additive gefertigt. Beispielsweise wurde ein Klemmenkasten gedruckt, der empfindliche Kabel an einem Motor im ICE schützt. Die Bandbreite der Teile wird zukünftig von Lüftungsgitter über Kopfstützen bis hin zu Querdämpferkonsolen reichen. Vorab jedoch unterlaufen diese Bauteile umfangreichen Tests.

Ein 3D-Drucker der Firma bigrep “druckt” eine Kopfstütze.
Foto: DB AG/Oliver Lang

“Für die Instandhaltung unserer Fahrzeuge brauchen wir sofort lieferbare Ersatzteile. Unsere Züge sollen rollen”, sagt Uwe Fresenborg, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Fahrzeuginstandhaltung und Pate für den 3D-Druck bei der DB. “Der 3D-Druck hilft uns genau dabei. Drucken ist schneller, flexibler und günstiger als herkömmliche Herstellungsverfahren und die Fahrzeuge sind innerhalb kürzester Zeit wieder verfügbar und für unsere Kunden im Einsatz.”

Um die 15.000 Ersatzteile sollen bis Ende 2018 bereits aus dem 3D-Drucker kommen. Besonders störungsanfällige Stellen können durch eine verbesserte, neue Gestaltung der Bauteile optimiert werden. Dies senkt Ausfälle bereits im Vorfeld und erhöht die Verfügbarkeit der Züge. Aber nicht nur die Fahrzeuge sondern auch die komplette Infrastruktur profitiert vom 3D-Druck. So werden derzeit am Berliner Hauptbahnhof individualisierte Schilder in Blindenschrift für Handläufe am Bahnsteig gefertigt.

Ein im 3D-Druckverfahren produziertes Handlaufschild in Blindenschrift am Hauptbahnhof Berlin.
Foto: DB AG/Oliver Lang

Stefanie Brickwede, Projektleiterin für 3D-Druck bei der DB erklärt:

„Wir setzen den 3D-Druck bei der Bahn nicht nur für die Instandhaltung ein, sondern sind im gesamten Unternehmen auf der Suche nach möglichen Verbesserungen, die wir durch diese Art der Produktion erreichen können.”

Zudem untersucht der Transport- und Logistikdienstleister DB Schenker derzeit intensiv, wie 3D-Drucker in großen Materiallagern eingesetzt werden können. Um Lagerbestände zu reduzieren sollen Ersatzteile für Kunden vor Ort gedruckt werden.

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