Das erste Backnanger Innovations- und Technologie-Forum bei Q.BIG 3D hat die Potenziale des großformatigen 3D-Drucks in den Fokus gerückt. Zehn Technologie-Cluster präsentierten Fortschritte im filament-freien 3D-Druck für großvolumige Bauteile.
Im Mittelpunkt stand das VFGF-Verfahren (Variable Fused Granulate Fabrication) von Q.BIG 3D. Diese Technologie ermöglicht die additive Fertigung übergroßer Kunststoffteile und bietet Vorteile für die werkzeuglose Produktion kleiner und mittlerer Serien.
Ein Hauptvorteil des VFGF-Verfahrens ist der Einsatz handelsüblicher Granulate statt teurer Filamente. Dies senkt die Materialkosten erheblich. Dennis Herrmann, Geschäftsführer von Q.BIG 3D, betont: “Die 3D-Material-Extrusion mit dem VFGF-Verfahren verschiebt die Grenzen des Machbaren und ermöglicht ein neues Niveau der Wirtschaftlichkeit.”
Die Technologie eröffnet neue Möglichkeiten in der Bauteilkonstruktion. Ein Beispiel ist ein 3D-gedrucktes Cockpit für einen Helikopter-Simulator mit den Maßen 2.260 x 1.780 x 1.705 mm. Trotz der Größe wiegt das Bauteil nur 200 kg, was die Leichtbau-Potenziale des Verfahrens unterstreicht.
Prof. Dr. Thomas Brinkmann von Impetus Plastics Engineering sieht im großformatigen 3D-Druck “enorme Potenziale für die Produktentwicklung”, insbesondere in den Bereichen Leichtbau, Bionik und Ressourcenschonung.
Johannes Lutz, CEO der 3D Industrie GmbH, beobachtet eine steigende Nachfrage nach großvolumigen, additiv gefertigten Bauteilen. Er betont die Kostenvorteile für Kunden und die verbesserte Wirtschaftlichkeit für 3D-Verarbeiter.
Die VFGF-Technologie adressiert Einschränkungen konventioneller Fertigungsstrategien. Sie vermeidet hohe Werkzeugkosten und lange Vorlaufzeiten, die bei formgebundenen Verfahren für großvolumige Bauteile typisch sind. Zudem überwindet sie Limitierungen klassischer FDM-Drucker hinsichtlich Bauteilgröße und Aufbauraten.
Das Forum verdeutlichte: Der großformatige 3D-Druck mit dem VFGF-Verfahren eröffnet neue Horizonte für Wirtschaftlichkeit, Wertschöpfung und Nachhaltigkeit in der additiven Fertigung. Er ermöglicht zeitnahe Time-to-Market-Strategien und kurze Amortisationszeiten der Anlagentechnik.