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IKEA kündigt 3D-gedruckte OMEDELBAR Serie an

Der schwedische Einrichtungskonzern IKEA präsentiert unter dem Namen OMEDELBAR seine erste 3D-gedruckte Kollektion in Zusammenarbeit mit der Stylistin Bea Åkerlund. Die Hand aus einer einzigartigen Gitterstruktur kann sowohl als Wanddekoration als auch Schmuckhänger verwendet werden und soll ab kommenden Jahr erhältlich sein.

Der weltweit tätige Möbelkonzern geht mit der OMEDELBAR Serie den Schritt in Richtung additiv gefertigter Massenware. Auch wenn es sich bei dem ersten 3D-gedruckten Produkt lediglich um einen funktionalen Deko-Artikel handelt, setzt IKEA als einer der Branchenriesen ein Beispiel dafür, dass 3D-Druck in der Serienfertigung von Einrichtungsgegenständen angekommen ist.

“Als eine der ersten führenden Marken wird IKEA 3D-Drucktechnologie zur Massenproduktion von Einrichtungsgegenständen anwenden,” sagt Jakub Pawlak, Leiter des Projekts bei IKEA.

Das Design zu OMEDELBAR, was übersetzt soviel wie unmittelbar bedeutet, stammt von der gebürtigen Schwedin und Stylistin Bea Åkerlund, die bereits mit Künstlern wie Madonna, Beyoncé und Lady Gaga zusammengearbeitet hat. Die spezielle Gitterstruktur der Hand wäre mittels traditioneller Fertigungsmethoden, wie Spritzgussverfahren, nicht wirtschaftlich produzierbar.

Der Startschuss zu dem Projekt fiel vor eineinhalb Jahren, wie Pawlak erklärt:

“Wir haben mit diesem Projekt vor eineinhalb Jahren begonnen und den Boom von 3D-Druck in der Massenproduktion vorhergesehen. Traditionell wurde die Technologie für das Prototyping in High-Tech-Industrien oder für den Formenbau bei herkömmlichen Fertigungsmethoden eingesetzt. Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, an dem 3D-Druck kosteneffizient in der Massenproduktion wird. In diesem Zusammenhang wir die OMEDELBAR Hand ihren Platz in der Geschichte der Designproduktion einnehmen.”

IKEA arbeitet für die Produktion des Artikels mit dem 3D-Druck-Unternehmen Wazp zusammen, das seinen Hauptsitz an der Westküste Irlands hat und einer der größten Fertiger von 3D-gedruckten Teilen weltweit hinsichtlich Produktionsvolumen ist. Das 2014 gegründete Unternehmen verfügt mittlerweile über ein Netzwerk aus 3D-Druck-Einrichtungen, die zusammen über 15% der 3D-Drucker in Europa besitzen. Unternehmen wie Materflow aus Finnland sowie Dyemansion aus Deutschland – spezialisiert auf Nachbearbeitung – zählen dazu.

Die OMEDELBAR Hände werden aus Nylon 12 Pulver im SLS-Verfahren hergestellt. Dabei wird versucht so viele Artikel wie möglich in einem Durchgang zu drucken. Nylon 12 wurde aufgrund seiner Haltbarkeit, Flexibilität uns seiner Beständigkeit gegenüber Chemikalien, UV-Strahlung und Spannungsrissen als optimales Material gewählt.  Nach dem Druckvorgang werden die Produkte entweder automatisch oder per Hand vom restlichen Pulver befreit, gereinigt, getrocknet, auf ihre Qualität geprüft und verschickt.

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IKEA sieht zukünftig mehrere Richtungen, die mit der 3D-Drucktechnologie als zusätzliche Fertigungsmethode eingeschlagen werden können. Einerseits die Produktion von kleineren Dekorationsartikeln wie OMEDELBAR – mit oder ohne eingebauter Funktionen. Zweitens sieht man die Möglichkeit kleinerer Lifehacks. Eine dritte Richtung bezieht sich auf komplexe Geometrien, die durch 3D-Druck realisiert werden können und somit beinahe grenzenlose Designs hervorbringen. Zuletzt sieht man 3D-Druck als eine Option Produkte “On-Demand” zu fertigen.

“Wir verfolgen diese Entwicklung aufmerksam,” sagt Pawlak, “aber I denke, dass IKEA in zwei Jahren eine Lösung dafür haben wird. Ob es aber 3D-Drucker in IKEA-Filialen, Drucker-Stationen in der Nähe von verschiedenen Filialen oder Abholstationen geben wird, muss sich noch herausstellen.

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