Seit der Fertigstellung des ersten 3D-gedruckten Gebäudes Deutschlands im nordrhein-westfälischen Beckum vor über drei Jahren hat sich der 3D-Druck im Bauwesen erheblich weiterentwickelt. PERI 3D Construction, die Tochtergesellschaft der PERI SE, einem führenden Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen, war an insgesamt 15 Bauprojekten beteiligt und treibt die Technologie kontinuierlich voran. Besonders im Hinblick auf die angespannte Lage im Bausektor, der von einem wachsenden Fachkräftemangel und steigenden Baukosten geprägt ist, sehen Unternehmen wie PERI großes Potenzial im 3D-Betondruck.
“Wenn wir uns die Entwicklungen im Bausektor anschauen, wird klar, dass wir als Branche mit kleinen, schrittweisen Verbesserungen nicht schnell genug vorankommen. Das Baugewerbe braucht einen vergleichbaren Produktivitätssprung, wie die Industrie ihn durch die Digitalisierung und Automatisierung erreicht hat. Nur so können wir dem steigenden Bedarf an Wohnraum langfristig und nachhaltig gerecht werden. Der 3D-Druck liefert dafür den passenden Ansatz”, so Dr. Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer der PERI 3D Construction GmbH.
Auch Materialhersteller wie Heidelberg Materials investieren in die Weiterentwicklung von Baustoffen für den 3D-Druck. Mit dem eigens entwickelten CO₂-reduzierten Zement evoZero möchte das Unternehmen den ökologischen Fußabdruck der Bauindustrie verringern. Dies steht im Einklang mit der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen, die den Herausforderungen des Klimawandels gerecht werden.
“Wir entwickeln lokal produzierte Baustoffe für den 3D-Druck und haben mit evoZero, dem weltweit ersten Carbon Captured Net-Zero-Zement, ganz neue Möglichkeiten, den CO2-Fußabdruck auf ein Minimum zu reduzieren und das Bauen an sich nachhaltiger zu gestalten”, so Beda Eber, Produktmanager für Betonwaren & 3D-Betondruck bei Heidelberg Materials.
Eine entscheidende Entwicklung könnte bereits 2025 erreicht werden: Derzeit sind 3D-gedruckte Gebäude meist noch teurer als herkömmlich errichtete Bauwerke, doch PERI rechnet damit, dass die Kosten in den kommenden Jahren deutlich sinken werden. Sollte diese Prognose eintreten, könnten Gebäude im 3D-Druck-Verfahren bald eine kostengünstige Alternative zu traditionellen Bauweisen darstellen.
“Die 3D-Drucktechnologie markiert einen Wendepunkt in der Bauindustrie, die völlig neue Möglichkeiten für nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen eröffnet. Nur so können wir den wachsenden Wohnraumbedarf zukunftsgerichtet bewältigen. Der 3D-Druck ist der Schlüssel zu einer innovativen Bauweise, die den Anforderungen von morgen gerecht wird”, so Alexander Hoffmann, Architekt und Geschäftsführer des Planungsbüros Mense-Korte.
“Damit sehen wir den 3D-Gebäudedruck vor einem wichtigen Durchbruch. Sobald die Baukosten im 3D-Druckverfahren unter den Kosten für konventionelles Bauen liegen, wird die neue Bauweise zur attraktiven Option und mehr und mehr auf deutschen Baustellen auftauchen”, so Dr. Fabian Meyer-Brötz.
Die PERI 3D Construction GmbH plant, ihre Entwicklungen und Projekte weiter auszubauen und den 3D-Druck im Bauwesen durch innovative Ansätze langfristig zu etablieren.