Sir David McMurtry, Mitgründer des britischen Ingenieurunternehmens Renishaw, ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Die Firma teilte die Nachricht mit und würdigte McMurtry als „visionären Innovator, der Konventionen hinterfragte und ein tiefes Verständnis für andere Menschen hatte“.
McMurtry gründete Renishaw 1973 gemeinsam mit John Deer, um den 3D-Tastkopf für Koordinatenmessgeräte kommerziell zu nutzen. Dieses Messinstrument wurde ursprünglich entwickelt, um die Präzision der Instrumentierungsrohre in den Olympus-Triebwerken der Concorde sicherzustellen. Renishaw, das im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Bestehen feierte, entwickelte sich unter McMurtrys Leitung zu einem führenden Unternehmen im Bereich der Koordinatenmesstechnik, Prozesskontrolle und Fertigungsautomatisierung.
Mit über 200 Patenten prägte McMurtry nicht nur die Messtechnik, sondern auch andere Industrien wie die Neurochirurgie und die additive Fertigung. Zuvor hatte er 17 Jahre bei Rolls-Royce gearbeitet, wo er als jüngster Assistant Chief of Engine Design und Erfinder von 47 Patenten herausragende Beiträge leistete.
Will Lee, CEO von Renishaw, erklärte: „Sir David wird von vielen schmerzlich vermisst werden, insbesondere von den Generationen von Ingenieuren, die er inspirierte und förderte. Die Fertigungsindustrie verliert einen echten Pionier, und viele von uns bei Renishaw verlieren eine Vaterfigur und einen Freund.“
McMurtry galt als zurückhaltend und zog es vor, sein Wissen mit jungen Ingenieuren zu teilen, anstatt sich im Rampenlicht zu präsentieren. Für seine Beiträge zur Ingenieurwissenschaft erhielt er weltweit Anerkennung. Zu den bedeutendsten Auszeichnungen gehörten seine Ernennung zum Ritter („für Verdienste um Design und Innovation“) und die Aufnahme als Royal Designer for Industry im Jahr 1989. Er war außerdem Mitglied renommierter Organisationen wie der Royal Academy of Engineering und der Royal Society.