Der schwedische Konzern Sandvik passt seine Strategie im Bereich der additiven Fertigung an. Das Unternehmen will sich künftig stärker auf die Entwicklung und Produktion von Metallpulvern für den 3D-Druck konzentrieren. Diese Neuausrichtung geht mit einigen strukturellen Veränderungen einher.
Sandvik plant, seinen Minderheitsanteil am italienischen 3D-Druck-Dienstleister BEAMIT zu veräußern. Zudem trennt sich das Unternehmen vom Engineer-to-Order-Geschäft von DWFritz Automation. Diese Maßnahmen führen zu Belastungen von etwa 390 Millionen Schwedischen Kronen (SEK) im dritten Quartal, wovon rund 140 Millionen SEK auf die Abschreibung des BEAMIT-Anteils entfallen.
Die Entscheidung steht im Einklang mit der neuen Ausrichtung von Sandvik Manufacturing Solutions. Dieser Geschäftsbereich will sich verstärkt auf Softwarelösungen und “software-enabling hardware solutions” konzentrieren, um Fertigungsprozesse zu automatisieren und zu optimieren.
Sandvik ist seit über zwei Jahrzehnten im Bereich der Metallpulverlösungen für die additive Fertigung tätig. Seit 2013 hat das Unternehmen erheblich in verschiedene 3D-Druck-Technologien investiert. In dieser Zeit entwickelte Sandvik innovative Materialien wie den Osprey 2507 Super-Duplex-Edelstahl und patentierte Verfahren für 3D-gedruckte Hartmetalle und sogar Diamanten.
Im Zuge der Fokussierung auf Materialien für die additive Fertigung präsentiert Sandvik das neue Osprey HWTS 50. Dieses lean-legierte Warmarbeitsstahl-Pulver wurde speziell für eine verbesserte Druckbarkeit im Laser-Powder-Bed-Fusion-Verfahren entwickelt. Es soll Herausforderungen bei der Fertigung von Warmarbeitswerkzeugen wie Warmumformwerkzeugen, Extrusions- und Spritzgussformen sowie Druckgusswerkzeugen adressieren.