Das schwedische Unternehmen Interspectral hat zwei neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich des metallischen 3D-Drucks angekündigt. Die Projekte, „Resilient and Resource Efficient Additive Manufacturing of large/complex added value parts“ (RES2AM) und „Enhanced Software Control for Rapid Optimised World Class Metal Additive Manufacturing“ (ESCROW), zielen darauf ab, industrielle Fertigungsprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft werden KI-gestützte Werkzeuge entwickelt, die neue Maßstäbe im Bereich der additiven Fertigung setzen sollen.
Im Rahmen von RES2AM liegt der Fokus auf der Fertigung großer, komplexer Metallbauteile durch Pulverbettschmelzen mit Laser (PBF-LB). Interspectral arbeitet dabei mit Partnern wie den RISE Research Institutes of Sweden, Chalmers University of Technology und GKN Aerospace Sweden AB zusammen. Das Projekt verfolgt einen zweistufigen Ansatz: Zunächst werden Pilotlösungen für Designstrategien, Echtzeitüberwachung und thermische Prozesssteuerung entwickelt und in industriellen Szenarien getestet. In der zweiten Phase soll ein Systemdemonstrator zur industriellen Reife geführt werden, mit besonderem Fokus auf Anwendungen in der Luftfahrt und Energiewirtschaft. Interspectrals Beitrag liegt in der Entwicklung von KI-gestützten Analysefunktionen, die eine verbesserte Prozessstabilität und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Das ESCROW-Projekt konzentriert sich auf die Optimierung der Metallfertigung durch KI-basierte Echtzeitüberwachung und Strömungssimulationen (CFD). Ziel ist die präzise Steuerung der Verarbeitung von Hochleistungslegierungen wie Alloy 718 und Ti-6-4. Durch die Integration fortschrittlicher Modelle sollen Produktionsqualität und Geschwindigkeit gesteigert sowie Materialabfälle reduziert werden. Zusammen mit SIMTEC Soft Sweden AB und der Chalmers University arbeitet Interspectral daran, zentrale Prozessparameter vorherzusagen und anzupassen.
Diese Initiativen unterstreichen Schwedens Rolle als Vorreiter in der additiven Fertigung. Durch die enge Zusammenarbeit von Forschung und Industrie sollen Fortschritte erzielt werden, die die Fertigungstechnik in Luftfahrt, Energie und darüber hinaus nachhaltig prägen.