Das US-Handelsministerium hat neue Exportbeschränkungen für kritische Technologien erlassen, die auch den Bereich des Metall-3D-Drucks betreffen. Die vom Bureau of Industry and Security (BIS) veröffentlichte Regelung zielt darauf ab, die Verbreitung sensibler Technologien zu kontrollieren.
Neben additiver Fertigung fallen auch Komponenten für Quantencomputer, Halbleiterfertigungsanlagen und bestimmte Chip-Designs unter die verschärften Kontrollen. Für diese Technologien wurden entweder neue Exportkontrollklassifizierungsnummern (ECCNs) eingeführt oder bestehende überarbeitet.
Die Behörde begründet die Maßnahmen mit nationalen Sicherheitsinteressen. Exporte in Länder der “Gruppe A:1”, zu der viele EU-Staaten, Südkorea, Japan und Australien gehören, sollen grundsätzlich genehmigt werden. Für Länder der Gruppen “D:1” und “D:5”, insbesondere China und Russland, gilt eine Ablehnungsvermutung.
Das BIS betont die wachsende Bedeutung des Metall-3D-Drucks für militärische Anwendungen wie Flugzeuge, Raketen und Antriebssysteme. Die nächste Generation dieser Technologie könnte signifikante Verbesserungen der Bauteileigenschaften und fortschrittliche militärische Fähigkeiten ermöglichen.
Parallel dazu haben das US-Justizministerium und die Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF) die 3D-Druck-Industrie zu verstärkter Zusammenarbeit bei der Bekämpfung illegal gedruckter Waffenkomponenten aufgerufen.
Die neuen Regelungen könnten weitreichende Folgen für die gesamte 3D-Druck-Branche haben. Auch wenn der Fokus auf Metalldruck liegt, könnten die Kontrollen auf alle 3D-Drucktechnologien ausgeweitet werden, da kritische Komponenten auch mit günstigen Desktop-Druckern hergestellt werden können.
Unternehmen haben bis zum 5. November 2024 Zeit, Kommentare zur vorläufigen Regelung einzureichen. Diese könnten die endgültige Fassung der Vorschriften noch beeinflussen.