Auf der diesjährigen Mode- und Technik-Veranstaltung „Walk on Water“ der dänischen Stadt Aarhus wurde ein neues, innovatives Verfahren namens „Modeclix“ zur Herstellung 3D-gedruckter Textilien vorgestellt. Besucher durften sich über eine Vielzahl an Modeclix Kleidungsstücken, Schmuck sowie Accessoires auf dem Laufsteg freuen.
Schon seit längerer Zeit erlebt die Modewelt einen Aufschwung durch den Einfluss von 3D-Drucktechnologien. Nun wurde ein weiteres Verfahren zur Herstellung 3D-gedruckter, recyclebarer Textilien präsentiert. Dieses Verfahren, genannt „Modeclix“, wurde von Shaun Borstrock, Associate Dean für Business und Innovation an der University of Hertfordshire in Zusammenarbeit mit dem Designer und Gründer des 3D-Schmuck-Unternehmen Electrobloom Mark Bloomfield entwickelt.
Modeclix verwendet Laser-Sinter-Additiv Fertigungstechnologie (LSA), um aus mehreren ineinandergreifenden Kunststoff-Stücken Textilien zu kreieren. Diese können in weiterer Folge zu einer Vielzahl an Kleidungsstücken weiterverarbeitet und zusammengebaut werden. Eben diese Idee steckt hinter der Entwicklung von Modeclix.
Das beeindruckende an dieser Methode ist, dass sämtliche Kleidungsstücke wieder auseinandergenommen und zu neuen Stücken rekonstruiert werden können. Hierdurch ist es möglich, außergewöhnliche Modestücke, Accessoires oder sogar Geldbörsen in jeder Größe mit diesem Material herzustellen. Ebenso stellt dies eine neue Art des Recyclings dar. Das Modeclix-Verfahren hegt somit großes Potenzial für die künftige Modewelt.
„Wir wussten immer, dass wir irgendwelche der Kleidungsstücke anpassen könnten, um [zu] jeder Körperform zu passen, aber eine der überraschenden Entdeckungen war, dass wir auch die Modeclix-Komponenten wiederverwenden konnten, um neue Dinge zu machen“, erklärt die Website des Projekts. „Wir dekonstruieren einfach ein bestehendes Kleidungsstück und machen ein neues aus allen Bits. Modeclix hebt kreisförmige ökonomische Ideale und Recycling auf ein ganz anderes Niveau!“
Das 3D-gedruckte Kunststoffmaterial bietet neben der Rekonstruktion noch weitere Vorteile. Weiters kann dieses leicht eingefärbt werden, sodass einzelne Kleidungsstücke diverse Farbmuster vereinen können.
„Vorherige 3D-gedruckte Entwürfe waren meistens konzeptuelle Stücke, die fest sind, mit wenig oder keiner Bewegung“, kommentierte Borstrock. „Wir haben uns bemüht, stilvolle 3D-bedruckte Kleidungsstücke zu kreieren, die genügend Bewegung haben, um sicherzustellen, dass sie flüssig, auffällig und bequem zu tragen sind.“