An der Universität Queensland (UQ) haben Forschende erfolgreich patientenspezifische Knochengerüste aus biokompatiblem Material mittels 3D-Druck eingesetzt, um einen Teil des Kieferknochens eines Mannes wiederherzustellen. Dieses Verfahren wurde im Rahmen einer klinischen Studie unter der Leitung von Professor Saso Ivanovski von der Zahnmedizinischen Fakultät der UQ entwickelt und getestet.
Das Verfahren nutzt resorbierbare Gerüste aus Polycaprolacton (PCL), die speziell auf die Anatomie des Patienten abgestimmt werden.
Professor Saso Ivanovski von der School of Dentistry der UQ, der die klinische Studie leitete, sagte: „In diesem Fall hat das Gerüst das Wachstum von neuem Knochen im Kiefer eines 46-jährigen Mannes unterstützt und gefördert, so dass ein Zahnimplantat mit einem neuen Zahn sicher eingesetzt werden konnte. Die Knochengerüste werden individuell für den Patienten angefertigt, regenerieren effektiv den Kieferknochen und sind vollständig resorbierbar, so dass kein zusätzlicher chirurgischer Eingriff erforderlich ist, um sie zu entfernen.“
Die Gerüste wurden im Oral Health Centre der Universität entwickelt und hergestellt, wo bisher neun weitere Patienten erfolgreich behandelt wurden.
Der leitende Biomedizintechniker Dr. Reuben Staples sagte: „Unser Team ist das erste in Australien, das die von der Universität entwickelten 3D-gedruckten Knochengerüstimplantate für die Zahnrekonstruktion in Versuchen am Menschen vor Ort herstellt und dabei unser zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem einsetzt.“
„Da das verwendete synthetische Polymer in medizinischer Qualität kostengünstiger ist als die derzeit erhältlichen nicht resorbierbaren metallischen Alternativen, ist dies ein bedeutender Schritt nach vorn in der Frage, wie der 3D-Druck genutzt werden kann, um erschwingliche, sichere und wirksame Knochenimplantatlösungen zur Rekonstruktion von Kieferknochen und Zähnen für bedürftige Menschen zu schaffen.“
Der nächste Schritt des Teams ist die Ausweitung der klinischen Studien auf andere Regionen, darunter Australien und Spanien. Ziel ist es, das Design weiter zu optimieren und die Verfügbarkeit dieser innovativen Technologie für Patienten zu verbessern. Damit zeigt das Projekt, wie der 3D-Druck personalisierte Medizin vorantreiben kann.