Eine innovative Methode zur Verwendung von 3D-gedruckten, gewebeähnlichen Gitterstrukturen zur Rekonstruktion von Brustgewebe für Brustkrebs-Patientinnen wurde mit dem ersten Platz von Théophile-Legrand, einer Stiftung aus Frankreich ausgezeichnet. Das Projekt, genannt MAT (T) ISSE, wurde von Julien Payen, Doktorat an der Nationalen Schule für Kunst und Textilindustrie in Lille, und Pierre-Marie Danze, Lebens- und Gesundheitswissenschaftler an der Universität Lille , vorgestellt.
Derzeit gibt es zwei dominante Methoden für die Brustrekonstruktion bei Frauen: Implantation von Silikon-Prothesen und Lipofilling, bei dem körpereigenes Fettgewebe in die Brust transplantiert wird. Beide Verfahren stellen jedoch Herausforderungen dar, da sie sowohl ausgesprochen teuer als auch riskant sind. Um eine bessere Alternative zu bieten, haben die Forscher eine neue, bioabsorbierbare Prothese konzipiert, die die rekonstruktive Brustchirurgie revolutionieren könnte.
Die Technik, die verwendet wird, um die Prothese zu implantieren, kombiniert Lipofilling mit 3D-Druck indem sie die Injektion von autologen Fettgeweben mit einem “resorbierbaren” Implantat verknüpft. Das Implantat besteht aus einer 3D-gedruckten Schale und einem bio-resorbierbaren Gittergewebe, welches das Zellwachstum in der Brust unterstützt.
Die Schale des Implantats kann exakt an die Patientin nach Grundlagen eines MRT-Scans angepasst werden. Nach ihrer Implantation, kann das körpereigene Fett an die textilähnliche Struktur des Implantats gebunden werden, was eine natürliche Rekonstruktion fördert.
Payen erklärt: “Die Idee ist, dass die Fettzellen die Spitze als Unterstützung nutzen, um die Brust zu erhalten, zu vermehren und zu reformieren.”
Laut den Forschern kann die Brustimplantatschale innerhalb von etwa sechs bis acht Wochen gefüllt werden, danach wird das 3D-Implantat resorbiert und die Patientin mit einer rekonstruierten, echt fühlenden Brust belassen. In der Tat könnte das Durchbruchsprojekt eine sichere und effektive Lösung für Tausende von Frauen bieten, die an Brustkrebs leiden.
Paul Schuler, Koordinator des Théophile-Legrand-Preises, kommentierte das Siegerprojekt:
“Es ist eine Weltneuheit, eine Revolution.”
Es kann es noch eine Weile dauern, bis jemand von der neuen Technologie profitieren kann, da die 3D-gedruckte, resorbierbare Textil-Bio-Prothese noch verfeinert werden muss. Man geht von ungefähr fünf bis sieben Jahren aus, bevor sie auf dem Markt erhältlich sein wird. Das innovative MAT (T) ISSE-Projekt wird zum Teil von der plastischen Chirurgieabteilung und der Gewebebank der Hospital Center Regional University (CHRU) in Lille, Frankreich, finanziert.