Home 3D-Drucker Peachy Printer scheitert – Mitgründer hat 320.000 Dollar gestohlen

Peachy Printer scheitert – Mitgründer hat 320.000 Dollar gestohlen

Leider ist mit dem Peachy Printer ein großes 3D Druck Projekt gescheitert. Dabei gab das große Ziel einen SLA Drucker für 100 Dollar zu entwickeln. Es wurde auch ausreichend Geld mit einer Kickstarter-Kampagne gesammelt.

Peachy Printer sollte ein 3D Drucker für unter 100 Kanadische Dollar sein, der Stereolithografie zum Drucken verwendet. Normal kosten Drucker mit dieser Technik deutlich mehr und so verwundert es nicht, dass die Kickstarter Kampagne ein großer Erfolg wurde. Rund 651.000 Dollar wurden gesammelt, das Ziel lag aber bei nur 50.000 Dollar. Außerdem wurde weitere 74.000 Dollar mittels einer Indiegogo Kampagne gesammelt. Wir haben damals bereits ausführlich von dem Projekt berichtet.

Nachdem die beiden Kampagnen geendet haben begann das Team mit der Entwicklung, Rylan Grayston war der offizielle Gründer des Unternehmens und David Boe war seine rechte Hand. Aufgrund von schlechter Planung  wurde das gesamte Geld der Kickstarter Kampagne auf das Privatkonto von David Boe überwiesen. Später (November 2014) wurde ein Firmenkonto erstellt und David Boe hat 200.000 Dollar überwiesen. Nach einiger Nachforschung stellte sich heraus, dass der Mitbegründer rund 324.000 Dollar behalten hat und für den Bau seines Hauses verwendet hat.

3dp_peachyprinter_acount_balances

Nachdem der der Gründer Rylan Grayston das bemerkt hat ging er zu seinem Anwalt und später zur Polizei. In den nächsten Monaten bezahlte David Boe etwa 100.000 Dollar zurück. Doch zwischen den beiden Freunden und Partner brach Streit aus. Dann zerbrach das Unternehmen vollständig – das Geld ging aus und auch verzweifelte Rettungsversuche (Verzicht auf das Gehalt und das Einbringen von privatem Geld in das Unternehmen) konnten das Projekt nicht mehr retten. In einem

Video erklärt der Gründer, Rylan Grayston, das Problem – das Video wurde am 11.05.2016 veröffentlicht. Zudem wurden mehrere Erklärungen auf Kickstarter und eine ausführliche Beschreibung des Problems auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.

As awful a situation as this is, I have done my absolute best to bring it to a good end.  I’ve also done my absolute best to be transparent about what has happened.  This has been an immensely stressful, challenging, and tiring experience on everyone here at Peachy Printer.  I’m so lucky to have had such amazing people on this team.  No words can bring enough appreciation to those who have supported this project, whether it be with their money, their time, or their ideas.  To those people, I am truly sorry that it has gone down this dark road.  That being said, I am still determined to bring justice to this issue, and a satisfying end to my backers.

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Es sieht also so aus, als wäre dieses Kickstarter Projekt leider gescheitert, obwohl mehr Geld als gedacht gesammelt wurde. Die Kommentare auf Kickstarter, YouTube und Indiegogo zeigen jedenfalls das alle enttäuscht, wütend oder traurig sind. Manche sagen, das Projekt ist schon seit längerem zum Scheitern verurteilt weil die Mechanik und verwendete Technik nicht passend ist:

After I backed the project, I did some more research into their design and I could tell after the first few prints that this “technology” was a dead end. I was just left wondering what would finally come of it. Now I know, lame excuses.

Just the utter lack of any reasonable sample prints is proof enough that this thing is completely dead. If it worked well enough at all, they’d have a couple finished prototypes making all kinds of cool stuff to drive up interest for eventual sales. Nope, nothing to see here…

Ein anderer Benutzer war offensichtlich so wütend das er sich entschlossen eine Sammelklage einzureichen. Dafür wurde sogar eine eigene Website eingerichtet:
http://classactionpeachy.com/

Leider hat dieses Kickstarter Projekt kein gutes Ende genommen – obwohl die Erwartungen aller Beteiligten so hoch waren. Ob eine Sammelklage möglich ist oder nicht, wird sich wohl erst in Zukunft zeigen. Ebenso gibt es immer noch die (kleine und eher unwahrscheinliche) Möglichkeit, das Rylan Grayston genug Geld auftreiben kann um die letzten Arbeitsschritte abzuschließen und zu mindestens einige 3D Drucker zu versenden. Unabhängig davon wurden alle Dateien des Projektes veröffentlicht und allen zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt. Weil das Geld ausgegangen ist kann den Unterstützern nichts rückerstattet werden.

Update #64 - Big Bad News

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