Ein Forscherteam der National University of Singapore entwickelte ein virtuelles Cocktailglas, genannt “Vocktail”, welches normales Leitungswasser in Wein, Limonaden oder andere gewünschte Flüssigkeiten verwandeln kann.
Wein trinken ohne viel Geld auszugeben und obendrein noch ohne dickmachende Kalorien – ein Wunsch, den sicherlich Viele unter uns haben. Nun ist dies auch tatsächlich möglich! Zumindest, soweit es unsere Sinne betrifft.
Eine Forschergruppe der National University of Singapore startete ein Experiment, um den oben beschriebenen Wunsch nachgehen zu können. Nun brachte dieses Experiment des genannten Forscherteams, welche im Connective Ubiquitous Technology for Embodiment Center der Universität forschten, ein 3D-gedrucktes, virtuelles Cocktailglas mit dem Namen “Vocktail” hervor.
Natürlich haben die Forscher kein achtes Weltwunder entwickelt, das Wasser in Wein verwandeln kann. Der Vocktail wurde so konzipiert, dass dieser durch eingebaute Features wie LED’s und auch Duftkartuschen lediglich unsere Sinne täuscht.
Der Vocktail wurde in Form eines Martiniglases 3D-gedruckt und enthält in seiner Struktur drei Duftkartuschen, drei Miniatur-Luftpumpen sowie einige LED’s. Ersteres setzt in Verbindung mit den Miniatur-Luftpumpen nach Aktivierung spezielle Geruchsmoleküle frei, welche die Geschmacks-Wahrnehmung des Trinkers effektiv verändern.
Je nachdem was gewünscht wird, kann der virtuelle Cocktail einen fruchtigen Geruch abgeben, um Wein zu simulieren oder beispielsweise Zitronenduft, wenn Limonade gewünscht wird. Die eingebetteten LED’s können die Farbe der Flüssigkeit beliebig ändern, um ein bestimmtes Getränk zu simulieren sowie die Aromen-Wahrnehmung zu verbessern. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Rot mit Bitterkeit, Grün mit Salzigkeit und Blau mit Säure assoziiert werden kann.
“We are interested in virtual reality in general – how can we introduce virtual beverage, and how to augment the existing flavours of beverages,” erzählt der leitende Forscher Nimesha Ranasinghe.
Anders ausgedrückt, will Ranasinghe durch weitere Forschung über Düfte und Farben hinaus denken und tatsächlich die Chemie des Geschmacks beeinflussen. Um diverse Geschmacksreaktionen beeinflussen zu können, wurden bereits zwei Elektrodenstreifen entlang des Randes angebracht, welche elektrische Impulse senden, sobald die Zunge mit dem Glas in Kontakt kommt. Beispielsweise kommt ein saurer Geschmack bei 180 Mikroampere zustande, wobei 80 Mikroampere bitteren Geschmack simulieren können. Um all diese Features aktivieren zu können, wurde eine Bluetooth-fähige App für Mobilgeräte entwickelt.
Für die Zukunft plant das Forscherteam auch kohlensäurehaltige Getränke, sowie deren wahrgenommene Textur zu imitieren.