Das italienische Startup XEV (X Electrical Vehicle) wird in Zusammenarbeit mit dem chinesischen 3D-Druckmaterialentwickler Polymaker das Elektroauto LSEV (low-speed eletric vehicle) auf den Markt bringen. Der SMART-ähnliche, fahrbare Untersatz aus dem 3D-Drucker soll ab dem 2. Quartal 2019 in Europa und Asien verfügbar sein.
Der Zweisitzer, der für rund $ 7.500 erhältlich sein wird, wurde von dem italienischen Autohersteller XEV entwickelt. Ziel war es nicht nur Kosten und Produktionszeiten zu senken, sondern auch die große Anzahl der Bauteile zu reduzieren. Dies ist dem Unternehmen gelungen: LSEV besteht anstatt 2000 aus nur 57 Bauteilen, die innerhalb von drei Tagen gedruckt und zusammengesetzt werden können. Dieser Prozess bringt eine Kostenreduktion von 70% mit sich. Abgesehen von der Karosserie, den Sitzen, Reifen und dem Glas werden alle Teile des nur 450 kg schweren Vehikels mit dem 3D-Drucker produziert.
Innovative Produktion
XEV Limited mit Sitz in Hong Kong verfügt über ein Designzentrum in Italien und Produktionsstätten in China. Bereits 7000 Vorbestellungen soll das Unternehmen für sein individuell designbares Elektroauto aus dem 3D-Drucker erhalten haben. Diese stammen vorwiegend aus Italien, beispielsweise von der italienischen Post und der Leihautofirma ARVAL.
„3D-Duck bringt so viele Vorteile für unseren Prozess mit sich,“ erklärt XEV CEO Stanley Lu. „Kurz gesagt: Wir verleihen der Kreativität Freiheit. Nicht nur unsere Kunden sondern jeder kann sich der Entwicklung von Autos anschließen. Zudem ändert man die Art und Weise, wie Autos heutzutage industriell gefertigt werden. Die Investition in den Fabriksbau kann drastisch gesenkt werden. Wir haben eine sehr effiziente Produktion geschaffen – nicht nur für Automobile sondern auch andere Projekte.“
LSEV schafft eine Reichweite von rund 150 Kilometer und erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 70 km/h.
Laut Dr. Luo Xiofan, Mitgründer und CEO des 3D-Druckmaterialherstellers Polymaker, hat XEV das erste richtige Projekt zur Serienfertigung mit 3D-Druck geschaffen:
„Es gibt einige Unternehmen, die 3D-Druck bereits in der Produktion einsetzen. Nichts davon lässt sich aber mit XEV hinsichtlich Größe, Umfang und Intensität vergleichen, meint Xiofan.“
Ein weiteres Unternehmen, das 3D-Druck für die Produktion seiner Fahrzeuge einsetzt, ist Local Motors. Mit Strati hat das US-Startup bereits 2014 sein erstes 3D-gedrucktes Auto präsentiert.