Der französische Reifenhersteller Michelin verkündete nun seine Ambitionen, bis zu Jahr 2048 vollständig verwertbare Reifen herstellen zu wollen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist das nun angekündigte Vorhaben, innerhalb der nächsten zwei Jahre Reifen aus Holz herzustellen.
Schon im Mai diesen Jahres kamen erste Berichte auf, dass der französische Reifenhersteller Michelin nachhaltigere Wege einschlagen möchte. Schon zu dieser Zeit verlautbarte das Unternehmen seinen Plan bis zum Jahr 2048 vollständig verwertbare Reifen herzustellen, wobei 80% nachhaltige Materialien zum Einsatz kommen sollen. Vor einigen Tagen wurde dieser Plan nun noch durch das Vorhaben ergänzt, Holz in der Reifenherstellung verwenden zu wollen.
Nach Aussage von Cyrille Roget, weltweiter Direktor für Wissenschafts- und Innovationskommunikation bei Michelin, möchte das Unternehmen künftig Ölbestandteile durch holzbasierte Bestandteile ersetzen und hofft dies in den nächsten zwei Jahren umzusetzen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, bekundet der Reifenhersteller überdies sein Interesse an 3D-Drucktechnologien.
Ermöglicht wird dieser Plan durch Forschungsprogramme für Biomaterialien wie beispielsweise Biobutterfly. Dieses Programm wurde im Jahr 2012 von Axens und IFP Energies Nouvelles ins Leben gerufen, um synthetische Elastomere aus Biomasse wie Holz, Stroh oder Rüben herzustellen.
Immer öfters zeigen sich Michelin’s Bemühungen, um innovative Lösungen zu entwickelt, um mehr und mehr recycelte und erneuerbare Materialien in seine Reifen zu integrieren. Vor allem der Einsatz von Holz bietet hier einige Vorteile, wie Roget erklärt:
“Bäume wachsen überall. Sie verteilen also die Chance für alle, lokal einkaufen zu gehen. Und sie sind erneuerbar”.
Die geplanten Reifen sollen jedoch nicht vollständig aus Holz hergestellt werden. Lediglich soll der Ölgehalt in den Reifen durch Elastomere aus Holzspänen ersetzt werden.
“Wir haben ein Projekt, das mit Hackschnitzeln arbeitet. Wir werden die Abfälle aus der Holzindustrie verwenden, um Elastomere herzustellen, die in Reifen kommen”, fügte Roget hinzu. “Wir glauben, dass es eine gute Lösung für die Zukunft ist.”
Um den Reifenherstellungsprozess zu revolutionieren, sieht Michelin eine Zukunft im 3D-Druck. Durch die Verwendung von 3D-Drucktechnologien sowie fortschrittlichen Materialien hofft das Unternehmen die Herstellung und Erneuerung der Lauffläche seiner neuen Mobilitätslösung zu vereinfachen und zu 100% recyclebar zu gestalten.
Erste Bemühungen in diese Richtung wurden schon gestartet. Beispielsweise gründete das französische Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Fives Group S.A. nun ein Gemeinschaftsunternehmen namens AddUp, um einige 3D-Drucker zu entwickeln, welche zur Verbesserung der Michelin-Reifenleistung eingesetzt werden sollen. Das künftige Ziel besteht darin Reifen vollständig 3D-drucken zu können.
“Wir arbeiten daran, den Gummidruck oder den Polymerdruck zu entwickeln. Wir sind eher in den frühen Stadien dieser Technologie. Aber es muss industrialisiert und bereit für die Zukunft sein,” erklärt Roget und fügt hinzu: “Wir können das Profil drucken, aber es muss industrialisiert werden. Wir machen einige sehr schnelle Fortschritte.”