Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg verhandelt der deutsche Technologiekonzern Siemens AG über eine potenzielle Übernahme des US-amerikanischen Softwareunternehmens Altair Engineering Inc. Sollte der Deal zustande kommen, wäre es die bislang größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte von Siemens.
Altair Engineering wurde 1985 gegründet und ist auf Computer-Aided-Engineering-Software (CAE) spezialisiert. Das Unternehmen aus Troy, Michigan, bietet seinen Kunden Zugang zu Simulationstools, Maschinellem Lernen und Optimierungsfunktionen, um Entwicklungsprozesse ganzheitlich zu unterstützen.
Laut einem mit der Angelegenheit vertrauten, aber nicht namentlich genannten Insider, befinden sich die Verhandlungen zwischen Siemens und Altair in einem fortgeschrittenen Stadium. Allerdings sei noch keine endgültige Einigung erzielt worden. Weder Siemens noch Altair haben bislang offiziell zu den Berichten Stellung genommen.
Marktanalysten sehen in einer Übernahme von Altair durch Siemens eine logische strategische Entscheidung, insbesondere für die Siemens Digital Industries Software-Sparte. Altair wird derzeit mit knapp 9 Milliarden US-Dollar bewertet und hat in den letzten zwölf Monaten einen Aktienkursanstieg von 23 Prozent verzeichnet. Der Wert von Siemens AG liegt bei rund 155 Milliarden US-Dollar.
Ein erfolgreicher Abschluss des Deals würde einen wichtigen Konsolidierungsschritt im Markt für Engineering-Software bedeuten. Altair selbst ist in den letzten Jahren durch eigene Akquisitionen gewachsen, etwa mit dem Zukauf des Additive-Manufacturing-Softwarespezialisten Gen3D im Jahr 2022. Dessen Technologie wurde in Altairs Produktsuite “Inspire” integriert, die Anwendungen im 3D-Druck unterstützt.
Auch Siemens Digital Industries Software bietet Lösungen für den industriellen 3D-Druck in den Bereichen Bauteiloptimierung und Simulation an. Der Konzern setzt stark auf den Aufbau einer verlässlichen digitalen Prozesskette, um die industrielle Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit von Additive-Manufacturing-Workflows zu steigern.