Anycubic Wash & Cure Plus Review – Ein Muss für den Harz-3D-Druck

Einer der größten Vorteile bei Harz-3D-Drucken ist das hohe Maß an Genauigkeit, einer der größten Nachteile ist die aufwendige Nachbearbeitung. Vielen 3D-Druck Enthusiasten wiegt die Schwierigkeit der Nachbearbeitung die Vorteile des Harz-3D-Drucks nicht auf, weshalb sie lieber gänzlich darauf verzichten. Deshalb hat Anycubic nun schon seit einiger Zeit stetige Erleichterungen für diesen aufwendigen Prozess vorgestellt, bisher war aber keine so gut, wie die Anycubic Wash & Cure Plus.

Mit einem vergrößerten Bauvolumen kann das Gerät nicht nur im Vergleich zu seinen Vorgängern punkten, sondern auch Lösungen anderer Hersteller in Sachen Größe übertreffen. Die Maschine unterstützt alle Harz-3D-Drucker mit einer maximalen Größe von 8,9 Zoll (22,61 cm) und bietet ein 8,5 L großes Becken.

Generell bietet die neue Wash & Cure Plus einige Verbesserungen bei der Sicherheit und der Qualität der bearbeiteten Modelle, zuerst aber zu den Hard-Facts der Maschine.

Lieferumfang

• Wash & Cure Plus
• Waschgestell
• Waschkorb
• Aushärtungsplattform
• Reflektor
• Waschbehälter
• Servicekarte
• Schraubschlüssel
• Handbuch
• Stromkabel

Technische Daten

Verbesserte Nachbearbeitung

Wie der Name schon verspricht, handelt es sich bei der Wash & Cure Plus um die größte der drei Nachbearbeitungslösungen, die Anycubic anbietet. Sie unterstützt laut Hersteller alle LCD-Harzdrucker ab 8,9 Zoll und darunter. Natürlich lässt sich auch die Dauer der Nachbearbeitungsschritte individuell regeln. Diese kann einfach zwischen 1 und 60 Minuten am Stück eingestellt werden.

Der Waschvorgang wird von einem großen Wirbel unterstützt, wodurch auch kleinste Löcher optimal abgewaschen werden. Damit wird in der Folge auch die Qualität des Modells nach dem Aushärten gewährleistet.

So wie seine Vorgängerversion, besitzt die Anycubic Wash & Cure Plus über eine rotierende Aushärtungsplattform, die eine gleichmäßige und genaue Aushärtung aller Ecken eines Modells erlaubt. Dazu macht der L-förmige UV-Lichtstreifen das Aushärten von hohlen oder sehr verwinkelten Objekten nicht nur einfacher, sondern auch deutlich schneller. Praktischerweise ist dieser auch nicht starr, sondern lässt sich bis zu 90° abwinkeln.

Anycubic verspricht auch eine Verbesserung der UV-Beleuchtung, die durch eine optische Linse erzielt werden soll. Dadurch soll eine gleichmäßigere Bestrahlung ermöglicht und die Modelle gründlicher ausgehärtet werden.

Verringerter Kontakt mit Materialien

Mit zwei Waschstufen soll der Kontakt mit schädlichen Materialien verringert werden. So kann man entweder direkt die Druckplattform mit dem Modell einlegen, oder man löst das Modell zuerst ab und legt es in den Waschkorb.

Ein weiterer Schritt in Richtung Bediensicherheit, ist der nicht nur vergrößerte, sondern auch luftdicht geschlossene, Waschbehälter. Dadurch werden gefährliche Dämpfe oder Spritzer reduziert und der Umgang und die Lagerung von IPA erleichtert.

Aber nicht nur beim Waschen hat Anycubic auf die Sicherheit geachtet. Durch die integrierte Anti-UV-Lichtabdeckung werden 99,95 % des UV-Lichts absorbiert, womit AnwenderInnen direkt geschützt werden können. Eine weitere Schutzfunktion bietet ein automatischer Stopp, sollte die UV-Abdeckung vorzeitig entfernt werden.

Im Test

Anycubic Washing Station

Beim Abspülen der Modelle hat man bekanntlich zwei Möglichkeiten: das Einhängen der gesamten Druckplattform oder die bereits abgelösten Modelle einfach in den Korb legen.

Wählt man die erste Methode, sollte man zuerst sichergehen, dass die Druckplattform auch groß genug ist, um während dem Spülen auch in der Position zu bleiben. Der Strudel, der während dem Waschvorgang erzeugt wird, ist relativ stark, wodurch die Plattform auch leicht verrutschen kann, wenn sie den Größenanforderungen nicht entspricht. Bei richtiger Handhabung erreicht man mit diesem starken Strom aber unvergleichlich schnelle und herausragend gute Ergebnisse, bei denen alles überschüssige Harz einfach entfernt wird. Zusätzlich wechselt sich nach zwei Minuten die Spülrichtung, sodass das Modell von jeder Seite gründlich abgespült wird.

Hat man eine kleinere Druckplattform oder möchte die Modelle von allen Seiten abwaschen, kann man diese auch einfach in den Korb legen. Hier wird trotz des bereits erwähnten starken Strudels kein Teil beschädigt oder angekratzt, da alle Teile sicher in dem Korb liegen und nicht allzu wild umhergeschleudert werden. Dafür wird makellos jeder Harz-Rückstand abgewaschen und das Modell perfekt zur Aushärtung vorbereitet.

Es gibt streng genommen keinen qualitativen Unterschied zwischen den beiden Methoden, dennoch ist hier eine persönliche Empfehlung, die Modelle noch auf der Druckplatte zu belassen und mitsamt dieser zu waschen. Dadurch spart man sich das Risiko, flüssiges Harz auf der Arbeitsfläche oder sonst wo zu verteilen und hält den Kontakt mit gefährlichen Substanzen auf einem Minimum. Zudem können beim Ablösen von der Druckplattform kleine Splitter (seien sie von Support-Strukturen oder von anderen abgebrochenen Bereichen) in das Becken gelangen, die später zu Kratzern im Modell führen könnten.

Egal für welche Methode man sich schließlich entscheidet, sollte man zur Verkürzung des Nachbearbeitungsprozesses das Modell nach dem fertigen Waschvorgang noch mit einem Föhn oder ähnlichem trocknen. Dadurch kann sich die Zeit verkürzen, die anschließend bei der Aushärtung anfällt.

Anycubic Curing Station

Da die Anycubic Wash & Cure Plus eine 2-in-1-Maschine ist, muss man die Station vor dem Beleuchtungsvorgang umbauen. Das gestaltet sich aber außerordentlich leicht, da man hier nur den Washing-Behälter entfernen muss, und anschließend die Spiegelfolie und die Rotationsplattform aufstecken muss.

Hat man diesen Schritt hinter sich, wird nur noch über den Taster zwischen den Modi gewechselt und die Zeit eingestellt. Als Richtwert für die Beleuchtungsdauer gibt Anycubic zwei Minuten an, die zumindest für kleinere Modelle absolut ausreichend ist. Zudem reduziert die Spiegelfolie die Dauer und Anzahl der Vorgänge, in denen beleuchtet werden muss. Mithilfe der verstellbaren LEDs, kann, bei geschickter Platzierung, selbst ein sehr komplexes Modell mit Support-Strukturen umfassend beleuchtet werden, wodurch die Nachbearbeitungszeit drastisch verkürzt werden kann.

Deutlich zu sehen ist, dass die Spiegelfolie gute Arbeit leistet den Boden des Modells auszuhärten, weshalb in den meisten Fällen nur ein Durchgang nötig ist.

Zusammenfassung

Vorteile:

• Intuitive Handhubung
• großes Volumen
• Verschlussdichter Behälter
• Umfangreiche Schutzfunktionen
• Schnelle & einfache Nachbearbeitung
• Platzsparend
• Lange Haltbarkeit von IPA

Nachteile:

• Kein Adapter für sehr kleine Druckplattformen

Fazit

Die Anycubic Wash & Cure Plus ist ein absolutes Muss für alle, die mit Harz-3D-Druckern arbeiten und sich das Leben erleichtern wollen. Nicht nur durch das intelligente und schicke Design, sondern auch durch die intuitive Bedienung zeichnet sich die neuste Version der Wash & Cure aus.

Eine Investition lohnt sich aber vor allem, wenn man noch keine 2-in-1-Nachbearbeitungsstation besitzt. Hier kommen alle Vorteile, von dem verringerten Platzverbrauch, dem sauberen Arbeiten oder der Verkürzung des Nachbearbeitungsprozesses, voll zur Geltung und zeigen, warum Anycubic auch im Bereich des Post-Processing eine wahre Größe ist.

Sollten wir Ihr Interesse für die Anycubic Wash & Cure Plus geweckt haben, können Sie ihn direkt auf der Website von Anycubic erwerben.