CurifyLabs bringt pharmazeutische Tinten für den 3D-Druck auf den Markt

Das finnische Healthtech-Unternehmen CurifyLabs bringt pharmazeutische Tinten für 3D-druckbare Medikamente auf den Markt und bietet damit eine neuartige Lösung für die Herstellung patient*innengerechter und personalisierter Medikamente in Apotheken und Krankenhäusern.

Da genetische Unterschiede, Alter, Geschlecht, Allergien und viele andere Faktoren die Reaktion eines Individuums auf Medikamente beeinflussen können, steigt die Nachfrage nach maßgeschneiderter Medizin stetig. Standardisierte Medikamente sind für große Teile der Bevölkerung, wie Frauen und Kindern, oftmals eine zu niedrige oder zu hohe Dosis und können sogar riskant sein. Ein Bericht der Europäischen Kommission zeigt, dass über 50% der Medikamente derzeit nicht für Kinder zugelassen sind.

“Es besteht ein erheblicher Bedarf an skalierbaren und praktischen Methoden zur Herstellung maßgeschneiderter Medikamente, die genau auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind. Wir freuen uns, die weltweit erste Pharma-Tinte für den 3D-Druck von Medikamenten einzuführen und eine Lösung für die effiziente und sichere Herstellung personalisierter Medikamente in Apotheken und Krankenhäusern anzubieten. Dies ermöglicht eine breitere Verfügbarkeit von Medikamenten und eine bessere Versorgung von Menschen mit verschiedenen Erkrankungen, insbesondere von Menschen in prekären Situationen, in denen eine personalisierte Behandlung die einzige Option ist”, sagt Charlotta Topelius, CEO und Mitbegründerin von CurifyLabs.

Traditionell werden personalisierte Medikamente manuell in Apotheken hergestellt, wobei Pharmazeut*innen verschiedene Zutaten abmessen und mischen. Diese manuelle Vorgehensweise kann jedoch zeitaufwendig sein und Fehler verursachen. CurifyLabs’ Pharma Kit revolutioniert diesen Prozess. Mit einer Palette von 3D-druckbaren pharmazeutischen Tinten können Apotheker*innen eine Vielzahl von Medikamenten schnell und in Übereinstimmung mit regulatorischen Anforderungen drucken.

“Die Herstellung von Arzneimitteln nach Maß ist sehr aufwändig und beinhaltet manuelle Arbeitsschritte. Auf diese Art von Technologie haben wir gewartet”, sagt Catharina Kern, Pharmazeutin am Universitätsklinikum Münster.

Niklas Sandler, CTO und Gründer, kommentiert: “Der pharmazeutische 3D-Druck automatisiert den zeitaufwändigen manuellen Compounding-Prozess und ermöglicht es den Apothekern, maßgeschneiderte Medikamente effizient und unter Einhaltung hoher Produktionsstandards herzustellen. Die Qualität aller hergestellten Medikamente wird mit unserer Lösung durch prozessbegleitende Qualitätskontrollinstrumente überprüft. Unsere Technologie kann bis zu 70 % der Zeit im Vergleich zu manuellen Methoden einsparen.”

“Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit CurifyLabs bei dieser Weltpremiere von druckbaren pharmazeutischen Tinten”, sagt Kathrin Bartscher, Chief Scientific Officer bei NextPharma.

Der Markt für das Compounding von Medikamenten wächst rasant. Schätzungen zufolge könnte dieser Markt bis 2030 einen Wert von 18,2 Milliarden Dollar erreichen. CurifyLabs möchte mit seinen 3D-Drucklösungen den Grundstein für ein Gesundheitssystem legen, das maßgeschneiderte Medikamente, erhöhte Patient*innensicherheit und Zeitersparnis für Apotheker*innen bietet.

“Mit unseren 3D-Drucklösungen wollen wir die Landschaft der pharmazeutisch maßgeschneiderten Medikamente in Krankenhaus- und Compounding-Apotheken umgestalten. Unser Ziel ist es, die Grundlagen für ein Gesundheitssystem zu schaffen, das nicht nur maßgeschneiderte Medikamente liefert, sondern auch mehr Komfort, verbesserte Patientensicherheit und Zeitersparnis für Apotheker”, so Topelius abschließend.

Insgesamt zeigt die Initiative von CurifyLabs, dass die Verbindung von 3D-Drucktechnologie und Pharmazie erhebliche Vorteile für die personalisierte Medizin bieten kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Ansatz in den kommenden Jahren weiterentwickelt.