Neues Verbundmaterial MyCera verstärkt 3D-Druck aus Lehm

Forscher der Technischen Universität Graz haben gemeinsam mit dem italienischen 3D-Druckerhersteller WASP ein neues Verbundmaterial für den 3D-Druck entwickelt. MyCera besteht aus einer Mischung aus Lehm, Sägespänen und Pilzfäden. Letztere dienen dabei als intelligente Faserverstärkung.

Wie das Shape Lab der TU Graz unter Nutzung eines WASP Delta 40100 Clay 3D-Druckers berichtet, konnte durch Zugabe von Myzelium, der vegetativen Komponente von Pilzen, die Zugfestigkeit von 3D-gedruckten Lehmstrukturen deutlich erhöht werden. Die Pilzfäden durchdringen das Material und bilden eine Art Bewehrung.

Der Großformatdrucker von WASP ermöglicht dabei den Druck von pastenartigen Materialien wie MyCera. In verschiedenen Studien konnte das Team die verstärkende Wirkung des Myzels nachweisen.

Zudem fungiert das Pilzgeflecht als eine Art Biokleber, der verschiedene 3D-gedruckte Lehmteile miteinander verbindet. Laut den Forschern könnte MyCera damit einen nachhaltigen Baustoff der Zukunft darstellen und Beton als Bindemittel ersetzen.

Durch die Zusammenarbeit mit WASP konnte MyCera erfolgreich für den 3D-Druck adaptiert werden. Weitere Studien sollen das Potenzial von MyCera als biologisch abbaubares Verbundmaterial nun näher untersuchen. Die Ergebnisse stimmen die Wissenschaftler positiv, dass damit künftig ressourcenschonendere Bauweisen möglich werden.

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