Boeing stellt Produktionsanlage für 3D-Druck von Kleinsatelliten vor

Der Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing hat eine neue Produktions- und Testeinrichtung für Kleinsatelliten mit hohem Durchsatz eingeweiht. Dabei setzt das Unternehmen auch den industriellen 3D-Druck.

Die Anlage ist in der weltweit größten Satellitenfabrik in El Segundo untergebracht und wird von der Boeing-Tochter Millennium Space Systems betrieben. Um die Lieferfristen für Kleinsatelliten zu verkürzen, wird die Anlage komplette weltraumtaugliche Satellitenbusse in 3D drucken und voraussichtlich Ende 2022 voll einsatzbereit sein.

Boeing stellte seine Pläne für den 3D-Druck von Satelliten bereits 2017 vor und hat seitdem seinen Satelliten SES-15 mit über 50 3D-Druck-Komponenten gestartet. Kürzlich hat sich der Luft- und Raumfahrtkonzern mit Titomic, dem Unternehmen hinter dem Titomic Kinetic Fusion (TKF) 3D-Druckverfahren, zusammengetan, um die Verwendung von nachhaltigen Titanpulvern für die additive Fertigung von Teilen für Raumfahrtsysteme zu untersuchen. Boeing wird sein Design- und Technik-Know-how zur Verfügung stellen, damit Titomic sein TKF-Verfahren für die Herstellung von Raumfahrtteilen demonstrieren kann.

Boeing hat außerdem damit begonnen, die Produktion eines globalen Breitband-SATCOM-Satelliten für die US-Weltraumstreitkräfte im Rahmen eines Auftrags im Wert von 605 Millionen Dollar mit Hilfe des 3D-Drucks hochzufahren. Das Unternehmen hat die additive Fertigung in den Arbeitsablauf des Satelliten integriert, um die Vorlaufzeit von 10 Jahren auf nur fünf Jahre zu verkürzen.

In der neuen Satellitenproduktionsanlage werden Boeing und Millenium Space Systems fortschrittliche additive Fertigungstechnologien einsetzen, um den Kunden kürzere Durchlaufzeiten zu bieten.

Die Produktionslinie umfasst modellbasierte Systemtechnik, digitale Konstruktionstechnik und Design for Manufacturability, um die Produktion von Kleinsatelliten für verschiedene Sicherheitsstufen auf derselben Montagelinie zu ermöglichen.