BOSS-Filiale in Istanbul erhält 3D-gedruckte Fassade

In Istanbul präsentiert sich eine kürzlich renovierte BOSS-Filiale mit einer bemerkenswerten Fassade, die mittels 3D-Drucktechnologie hergestellt wurde. Das niederländische Unternehmen Aectual setzte das Projekt in Zusammenarbeit mit der Designagentur Ippolito Fleitz Group um.

Die 73 Quadratmeter große Fassade besteht aus 136 individuell gedruckten Elementen, die ineinandergreifen und ein faszinierendes Gesamtbild ergeben. Inspiriert von der Webkunst, übersetzt das Design die feinen Kett- und Schussfäden, die man in BOSS-Kleidungsstücken findet, in eine dreidimensionale architektonische Struktur. Dabei erfüllt die Fassade nicht nur ästhetische Zwecke, sondern trägt auch zur Temperaturregulierung des Gebäudes bei, indem sie Schatten spendet.

Hans van Schaijk, CTO von Aectual, erläutert: “Unser Ziel war es, eine offene, grafische Hülle für das Gebäude zu schaffen, die gleichzeitig als großflächiger Sonnenschutz dient.” Die Designagentur Ippolito Fleitz Group entwarf dafür ein maßgeschneidertes Muster, das von komplexen Textildesigns inspiriert wurde. Um die Präzision und Qualität sicherzustellen, fertigte Aectual mehrere 3D-gedruckte Prototypen an.

Besonders hervorzuheben ist der Nachhaltigkeitsaspekt des Projekts. Die Fassadenelemente wurden aus recyceltem post-industriellem Polypropylen hergestellt. Nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer werden sie an Aectual zurückgegeben, zerkleinert und für neue Produkte wiederverwendet. Dieses Kreislaufkonzept unterstreicht das Potenzial des 3D-Drucks für eine ressourcenschonende Architektur.