ESA nutzt 3D-Druck mit Meteoritenstaub für Mondbauprojekte

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat ein Verfahren entwickelt, um potenzielle Baumaterialien für Mondstrukturen zu testen. Wissenschaftler der ESA haben dabei 3D-gedruckte Bausteine hergestellt, die in ihrer Form an LEGO-Steine erinnern. Das Besondere an diesen Steinen: Sie bestehen aus gemahlenem Meteoritenstaub.

Die Forscher verwendeten für ihre Experimente einen 4,5 Milliarden Jahre alten Meteoriten, der im Jahr 2000 in Nordwestafrika entdeckt wurde. Das Gestein wurde zu feinem Staub verarbeitet und mit einer geringen Menge Polylactid sowie einem Regolith-Simulanten gemischt. Aus dieser Kombination entstanden die sogenannten ESA Space Bricks mittels 3D-Druckverfahren.

Aidan Cowley, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ESA, erläutert die Motivation hinter dem Projekt: “Wir müssen herausfinden, wie und woraus wir auf dem Mond bauen können, da wir keine Materialien mitnehmen können.” Die LEGO-ähnliche Form der Steine ermöglicht es den Wissenschaftlern, verschiedene Bautechniken im kleinen Maßstab zu testen.

Die Verwendung von Meteoritenstaub dient als Ersatz für Mondregolith, da echtes Mondgestein auf der Erde nur in sehr begrenzten Mengen aus den Apollo-Missionen zur Verfügung steht. Der verwendete Meteorit gehört zur Klasse L3-6 und enthält verschiedene Elemente wie Metallkörner, Einschlüsse und Chondren.

Die ESA plant, die Ergebnisse dieser Forschung für zukünftige Mondmissionen im Rahmen des Artemis-Programms zu nutzen. Ziel ist es, Startrampen und Unterkünfte für Astronauten direkt aus vor Ort verfügbaren Materialien zu konstruieren.

Um das öffentliche Interesse an Weltraumforschung zu fördern, werden 15 dieser einzigartigen ESA Space Bricks vom 24. Juni bis 20. September 2024 in ausgewählten LEGO-Stores weltweit sowie im LEGO House in Billund, Dänemark, ausgestellt. Diese Aktion soll besonders junge Menschen inspirieren, sich mit Raumfahrttechnologien auseinanderzusetzen und eigene Ideen für Mondstrukturen zu entwickeln.