Shell erhält CE-Zertifizierung für 3D-gedruckte Teile

Der Öl- und Gasriese Shell ist Berichten zufolge das erste Unternehmen in Europa, das die CE-Zertifizierung für ein selbst in 3D gedrucktes Teil von einer unabhängigen Behörde erhalten hat.

Bei dem fraglichen Teil handelt es sich um einen 3D-gedruckten Druckbehälter, der gemäß der europäischen Druckgeräterichtlinie (DGRL) zertifiziert wurde. Es ist der Höhepunkt eines vierjährigen Projekts, das die Anwendung des 3D-Drucks im Energiesektor demonstrieren soll.

“Dies ist ein bedeutender Meilenstein, nicht nur für die additive Fertigungsindustrie, sondern auch für die Druckgerätebranche”, so David Hardacre, Lead Specialist beim unabhängigen Bewertungsunternehmen LRQA, früher bekannt als Lloyd’s Register.

Der Behälter wurde im Powder Bed Fusion-Verfahren auf dem Energy Transition Campus in Amsterdam hergestellt und ist für Drücke bis zu 220 bar ausgelegt. Diese Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein für die Energiewirtschaft, da es bisher keine Rechtsvorschriften oder globalen Normen speziell für 3D-gedruckte druckhaltende Teile gab. Dieser Mangel an Vorschriften bedeutet, dass die Verwendung von 3D-gedruckten Druckgeräten in Industrieanlagen auf der ganzen Welt im Allgemeinen nicht zulässig ist. Shell hat diesen Druckbehälter gedruckt, um Forschungsdaten zu sammeln, die dazu beitragen sollen, das Vertrauen der Branche in die additive Fertigung als technische Lösung zur Beschaffung von Ersatzteilen “just in time” zu stärken, anstatt die Ersatzteile jahrelang zu lagern.