Formlabs druckt Prototypen für Corona-Schnelltests

Das britische Medizintechnologie-Unternehmen Mologic hat mit 3D-Druckern von Formlabs einen Schnelltest für die Diagnose von COVID-19 entwickelt. Die Teile für die Prototypen der Testkits konnten binnen weniger Stunden gedruckt werden. Der 3D-Druck unterstützt somit einen raschen Fortschritt der Forschung.

In der aktuellen Corona-Krise stehen die Gesundheitsämter vor der Herausforderung möglichst schnell möglichst viele Menschen auf Coronaviren zu testen, um die Ausbreitung des Virus beobachten und begrenzen zu können. Die bisherigen Tests auf COVID-19 dauern mehrere Stunden oder sogar Tage bis die Patienten von einer möglichen Infektion erfahren.

Mologic, ein führender Entwickler von Lateral-flow-Technologien und Schnelltests mit Sitz im Vereinigten Königreich hat von der britischen Regierung eine Million Pfund zur Erforschung und Verhinderung von COVID-19 erhalten. Das Unternehmen hatte bereits in der Ebola-Krise 2014 verwendbare Schnelltests entwickelt und diese nun für die Tests auf Coronaviren weiterentwickelt.

Mit den mobilen Testgeräten können MitarbeiterInnen der Gesundheitsämter Corona-Tests unterwegs und unabhängig von festen Testzentren durchführen. Die Ergebnisse liegen in nur zehn Minuten vor, ganz ohne spezielle medizinische Ausstattung oder Stromversorgung.

Professor Paul Davis, wissenschaftlicher Leiter bei Mologic, erklärt: „Der Test prüft die Anwesenheit von viralem Protein. Die durchführende Person benötigt – ähnlich wie bei einem Blutzuckermesstest oder einem Speichelabstrich – keine spezielle Schulung, da sie nur einen kleinen Tropfen Blut entnehmen muss“.

3D-Druck ermöglicht schnellere Forschungserfolge

Zur Herstellung der Schnelltests nutzte Mologic den Form 2, einen Stereolithografie-Drucker (SLA) von Formlabs. Die Stereolithografie bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Detailauflösung, Oberflächenqualität, Beständigkeit, Materialauswahl und Maßgenauigkeit bei vollständiger Tauglichkeit für Tests und Iterationen.

„Mologic verwendet aktuell 3D-Drucker von Formlabs für die Prototypenentwicklung seiner gesamten COVID-19-Diagnoseprodukte, da das System benutzerfreundlich und schnell ist sowie eine große Bandbreite an nützlichen Materialien bietet. Die Produktion hochwertiger und detailreicher Teile ist unschätzbar wertvoll für die schnelle Entwicklung der Geräte. Die Tatsache, dass wir mit der Formlabs-Technologie Teile innerhalb von Stunden herstellen können, erlaubt uns einen raschen Forschungsfortschritt“, erläutert Adrian Walker, Biomedizintechniker bei Mologic.

Der britische Premierminister Boris Johnson beim Besuch der Forschungseinrichtung von Mologic nahe London. Bildquelle: Formlabs

Gaurav Manchanda, Director of Healthcare bei Formlabs ergänzt: „Wir sind dankbar für die bahnbrechende Forschung von Mologic zur Eindämmung von COVID-19 und stolz auf die Rolle des 3D-Drucks in dieser schweren Zeit.“

Mologic gab darüber hinaus kürzlich bekannt, dass an einer neuen diagnostischen Produktionsanlage gearbeitet wird, die an das derzeitige Labor der Firma in Bedfordshire, Großbritannien, angrenzt und eine Kapazität für die Herstellung von bis zu 40 Millionen Tests pro Jahr haben wird. Die Einrichtung wurde als unabhängiges, nachhaltiges soziales Unternehmen unter dem Namen Global Access Diagnostics gegründet, mit dem Ziel, Diagnostika zu einem fairen Preis auf den heimischen und internationalen Markt zu bringen.