Ungewöhnlicher 3D-Drucker Marionette verzichtet auf Linearführungen

Der 3D-Drucker Marionette kommt ohne Linearführungen für die Achsen aus. Stattdessen setzt der Entwickler Dmytry Lavrov (dizekat) auf Seilzüge, was eine ungewöhnliche und experimentelle Konstruktion ergibt.

Für die XY-Ebene gleitet der Druckkopf über eine Glasscheibe. Vier Seile, die über zwei Motoren aufgespult werden, ziehen ihn in die jeweilige Richtung. Um die Seillängen korrekt einzustellen, entwickelte der Konstrukteur eine komplexe Umlenkrolle.

Auch das Druckbett hängt frei nur an Seilen, die es in sechs Freiheitsgraden fixieren. Sie laufen über Umlenkrollen und werden von einem Riemenantrieb bewegt. Die Seilzüge sind leicht schräg, um den Druckkopf gegen die Glasscheibe zu drücken.

Laut dem Entwickler ist die größte Herausforderung, die Seillängen so anzupassen, dass die Summe konstant bleibt. Sonst können Verkantungen und unpräzise Bewegungen auftreten. Hierfür entwickelte er die aufwendigen Umlenkmechanismen.

Im Betrieb funktioniert der Marionette-Drucker erstaunlich gut. Allerdings kann der Druckkopf auf der Glasscheibe manchmal rasseln, was die Druckgeschwindigkeit begrenzt. Eine Luftlagerung könnte dies in Zukunft verbessern.

Insgesamt ist der Marionette ein experimenteller Rückgriff auf die Anfänge des RepRap-Projekts. Die Seilführung ist zwar aufwendig, zeigt aber, dass auch ausgefallene Konzepte mit der richtigen technischen Umsetzung funktionieren können.

In diesem Video beschreibt dizekat seine Entwicklung:

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